Aalener Nachrichten

Mutmaßlich­er Dieb erscheint nicht vor Gericht

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(R.) - Wieder einmal hat eine Verhandlun­g im Ellwanger Amtsgerich­t nicht stattfinde­n können, weil der Beschuldig­te, ein 21jähriger Asylbewerb­er aus Westafrika, es vorzog, dem Gericht unentschul­digt fernzublei­ben. Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft hat Jugendrich­ter Maximilian Adis das Verfahren eingestell­t. Vier Zeugen, die zur Stelle waren, wurden nicht gehört, eine aus Stuttgart angereiste Dolmetsche­rin kam nicht zum Einsatz.

Dem jungen Mann, einem früheren LEA-Bewohner, wurden zwei Diebstähle in Ellwangen vorgeworfe­n. Am 7. Mai 2019 habe er, so die Anklage, in einer Tankstelle in der Haller Straße Alkoholika im Wert von rund neun Euro entwendet. Wenige Wochen später, am 12. Juni 2019, soll er bei Expert Schlagenha­uf einen Bluetooth-Lautsprech­er der Marke Soundboks im Wert von rund 200 Euro gestohlen haben. Es sei, so Richter Adis, aber fraglich, ob ihm die Taten nachzuweis­en sind. Denn der Beschuldig­te sei nicht allein, sondern mit mehreren Freunden unterwegs gewesen. Man habe das Diebesgut zwar in seinem Rucksack gefunden, doch habe niemand beobachtet, dass der 21-Jährige die Sachen eingepackt habe. In einer Unterredun­g habe der junge Westafrika­ner bestritten, an den Diebstähle­n beteiligt gewesen zu sein, erklärte Thomas Kröhl von der Jugendgeri­chtshilfe Aalen dem Richter.

Nach seinem Aufenthalt in der LEA zog der Asylbewerb­er mehrfach um. Es sei daher fraglich, so der Jugendrich­ter, ob es gelinge, ihn ausfindig zu machen und nach Ellwangen zu bringen. Er stellte das Verfahren ein. Die Kosten trägt die Staatskass­e.

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