Zu weit weg vom Mann
FCH-Trainer Frank Schmidt hadert nach dem Re-Start mit dem Zweikampfverhalten
- Wir wissen alle: 1,5 Meter Abstand ist das Mindestgebot in diesen Zeiten. Wenngleich sich dass nicht in allen Lebensbereichen einhalten lässt. Manche Menschen kommen einem dann doch näher, manchmal geht es nicht anders. Nun gut, man hat gelernt damit zu leben. Auch Profifußballer, sie sind schließlich auch „normale“Menschen. Bei ihrer Berufsausübung sollte es halt aber doch so sein: Ran an den Mann! Der alte Trainerspruch, der schon in der Kreisliga gilt: Nehmt die Zweikämpfe an!
Abstand halten also eher kontraproduktiv. Und so musste auch der Profitrainer Frank Schmidt, nachdem endlich wieder Fußball gespielt wurde unter außergewöhnlichen Bedingungen, konstatieren: „Fußball geht auch in dieser Zeit nur mit Aggressivität im Zweikampf: Wir sind zu weit weg gestanden.“Der Zweikampf, wenn auch zuvor in der neuen Normalität der Corona-Pandemie beäugt, zählt immer noch zu der wohl wichtigsten Grundtugend des Fußballs und ist nicht zuletzt wichtiger Bestandteil der DNA des Spiels seines Vereins.
Der Zweitligist 1. FC Heidenheim in Personalkraft seiner Aufstellung in Bochum stand hier und da zu weit weg, was sich letztendlich auch in Zahlen ausdrückte, obgleich sprach die Zweikampfquote knapp für die Heidenheimer (52:48 Prozent), doch die entscheidenden gingen eben verloren. 0:3-Niederlage – Haken hinter, am Freitag geht es schon weiter, dann kommt Stuttgart-Bezwinger Wiesbaden nach Heidenheim. „Wir haben die Chance, es im Heimspiel besser zu machen“, befand Schmidt nach dem missglückten Re-Start.
Wie ihr Coach sahen es auch Beteiligte der FCH-Niederlage im geisterhaften Ruhrstadion. „Wir arbeiten weiter und wollen es gegen Wehen Wiesbaden besser machen“, sagte Stürmer Tim Kleindienst. Und auch der Torwart baute dabei das Wort Arbeit in seine Ausführungen ein. „Jetzt gilt es, das Spiel vernünftig aufzuarbeiten und dann den Fokus auf Wehen Wiesbaden zu legen“, merkte Kevin Müller an. Der Kapitän schickte voraus, was am Freitag Sache sein soll. „Wir greifen wir wieder“, so Marc Schnatterer. Nicht nur in den Zweikämpfen.