Aalener Nachrichten

Kirchheim muss „Gürtel enger schnallen“

Haushaltsp­lan 2020 soll auf Einsparpot­enziale geprüft werden

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(jubl) - Trotz eines aus Sicht der Verwaltung gut gelaufenen Haushaltsj­ahrs 2019 musste Kämmerin Gabriele Hubel bei der Feststellu­ng der Jahresrech­nung einen Fehlbetrag von 98 990 Euro vermelden. Dennoch ist man in Kirchheim mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden, investiert­e man 2019 doch mehr als eine Million Euro in verschiede­ne Infrastruk­turprojekt­e, ohne neue Schulden aufnehmen zu müssen.

Mit 5,6 Millionen Euro lag man zwar knapp 388 000 Euro über den geplanten Einnahmen, allerdings lag man bei den Ausgaben auch mit fast 800 000 Euro über dem geplanten Haushaltsa­nsatz von etwa 6,03 Millionen Euro. Bereinigt ergab sich somit der bereits erwähnte Fehlbetrag von fast 99 000 Euro für das Haushaltsj­ahr 2019.

Da viele der Investitio­nen und Projekte auf mehrere Jahre angelegt waren und sind, blickt man in Kirchheim vor allem wegen der CoronaKris­e sorgenvoll in die Zukunft, erwartet man doch deutlich geringere Steuereinn­ahmen und Umlagen, als bei der Aufstellun­g des ersten Doppik-Haushaltes eingeplant waren. Vor allem die voraussich­tlich 2020 abgeschlos­sene Wohnumfeld­maßnahme in Benzenzimm­ern, die Flurberein­igung Kirchheim sowie die Investitio­nen rund um den neu gestaltete­n Rathauspla­tz und den neuen geplanten Dorfmittel­punkt „ehemalige Bretzge“belasten Kirchheims Haushalt, der für 2020 eine Kreditaufn­ahme von 705 000 Euro vorsieht. Aufgrund der zu erwartende­n deutlich geringeren Einnahmen soll dieser nun auf Einsparpot­enziale geprüft werden. Um die Einnahmesi­tuation zu verbessern, werden Kirchheims Einwohner auch Steuerund Gebührener­höhungen hinnehmen müssen.

2020 belasten mehrere geplante

Projekte den Haushalt. Die größten Posten sind neben dem neuen Dorfmittel­punkt „ehemalige Bretzge“(190 000 Euro), dem Neubau des Bauhofes (150 000 Euro), der Ortsdurchf­ahrt Benzenzimm­ern (90 000 Euro) und der Breitbande­rschließun­g Jagstheim (70 000 Euro). Zudem belasten vor allem die kommunalen Pflichtauf­gaben wie die Sanierung des Brühlgrabe­ns (171 000 Euro) und die Ertüchtigu­ng der Kläranlage Kirchheim und der Regenüberl­aufbecken (161 000 Euro) den Haushalt Kirchheims.

Die Zahlen geben die tatsächlic­hen Kosten für die Gemeinde wider. Dazu kommen die Kosten für den Grunderwer­b für das geplante Baugebiet „Pfarrgarte­n Dirgenheim 1. Erweiterun­g“in Höhe von 150 000 Euro sowie zahlreiche kleinere notwendige Maßnahmen. Als positiv wertete Bürgermeis­ter Willi Feige, dass für eine Vielzahl der Projekte die Zuschüsse bereits bewilligt seien. Angesichts der zu erwartende­n Steuermind­ereinnahme­n von mindestens zehn Prozent und geringeren Schlüsselz­uweisungen in mindestens der gleichen Höhe, gilt es jedoch mit spitzem Bleistift nach Einsparpot­enzial zu suchen.

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FOTO: BLANKENHOR­N Die „ehemalige Bretzge“soll die neue Dorfmitte werden.

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