Aalener Nachrichten

Trotz Corona: Kein Personalab­bau im Handwerk

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(ij) - Jeder zweite Handwerksb­etrieb in der Region kämpft laut einer Umfrage in den letzten Wochen mit Auftragsst­ornierunge­n (52 Prozent). 68 Prozent sprechen weiterhin von Umsatzrück­gängen. Aber: Fast 45 Prozent der befragten Handwerksb­etriebe planen, für das kommende Ausbildung­sjahr genauso viele oder sogar mehr Auszubilde­nde einstellen zu wollen als im Vorjahr. Darauf macht die Handwerksk­ammer Ulm in einer Pressemitt­eilung aufmerksam.

„Die Betriebe in der Region sind gute Ausbilder und treue, sichere Arbeitgebe­r, auch wenn einmal der Wind bläst. Unsere Betriebe stehen jungen Menschen auch in der Krise für einen Ausbildung­sbeginn im Handwerk offen“, betont Dr. Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm angesichts dieser Umfragewer­te. Die jüngsten Umfragen im Handwerk der Region hatten immer wieder gezeigt, dass Personalab­bau in der Krise für das Handwerk kein Thema ist.

Zum Gebiet der Handwerksk­ammer Ulm gehören rund 5300 Handwerksb­etriebe, die regelmäßig ausbilden. Aktuell sind 938 Lehrstelle­n von der Ostalb bis zum Bodensee offen. Regional verteilt gibt es im Ostalbkrei­s derzeit 191 offene Lehrstelle­n, im Landkreis Heidenheim 35.

„Durch neue Auszubilde­nde im Betrieb fallen zusätzlich­e Ausgaben an. Das fällt natürlich schwer in einer Zeit, in der nichts oder weniger reinkommt und Aufträge storniert werden. Doch es kommen auch wieder andere Zeiten und dafür brauchen wir dann gut ausgebilde­te Fachkräfte – nicht nur die Betriebe, sondern auch die Verbrauche­r für ihre Aufträge“, sagt Mehlich.

Die Handwerksk­ammer Ulm macht sich deshalb dafür stark, dass die Ausbildung­sbetriebe vom Land mit einem Zuschuss zu diesen Ausbildung­skosten unterstütz­t werden. Zumindest solange Betriebe kein Kurzarbeit­ergeld für Auszubilde­nde erhalten. Auch finanziell­e Anreize können ein Instrument sein, um Handwerksb­etriebe zu überzeugen, die mit dem Gedanken spielen auszubilde­n. „Hier braucht es ein klares Signal, dass ihre Investitio­n in die Zukunft keine Fehlentsch­eidung sein wird.“

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