Aalener Nachrichten

„Eine schöne Bescherung“gibt’s erst im Sommer 2021

Der Ellwanger Sommer findet ohne die Theatermen­schen statt – Ein Hauch Wehmut ist dabei

- Von Petra Rapp-Neumann

– Der Not gehorchend, nicht dem eignen Triebe, haben die Ellwanger Theatermen­schen ihre traditione­lle Sommerprod­uktion im Corona-Jahr 2020 abgesagt. Das Virus hat auch diese großartige Truppe, die seit 18 Jahren für Höhenflüge im Kulturlebe­n der Stadt sorgt, inmitten der Vorbereitu­ngen lahm gelegt. Doch die zahlreiche­n Fans dürfen sich auf den Sommer 2021 und das Winterstüc­k freuen.

Ein Hauch Wehmut ist dabei, als die Vorstände Claudia SchreinerB­raun und Andreas Müller in „ihrer“Theatersen­ke auf dem Ellwanger Schloss bekannt geben, dass die Bühne in diesem Jahr nicht aufgebaut wird. Aus guten Gründen: „Bei den Proben den vorgeschri­ebenen Abstand einzuhalte­n, ist nicht das, was wir wollen. Wir spielen Theater mit ganzem Körpereins­atz, und dazu braucht man Freiheit“, erläutert Prinzipali­n Claudia SchreinerB­raun. „Wir wollten keine Notproben. Und ein um die Hälfte kleineres Publikum, das weit auseinande­rsitzen muss und das in den Pausen nicht unbeschwer­t zusammenst­ehen kann, bringt keine Atmosphäre“, ergänzt Stellvertr­eter Andreas Müller.

Die Entschleun­igung tut auch den leidenscha­ftlichen Theatermac­hern gut: „Ich habe jede Woche zwei Abende frei, die seit Jahren fest verplant waren, und kann auch mal wieder ein Buch lesen“, freut sich Andi Müller. „Mir fehlt die Hektik nicht“, gesteht Claudia Schreiner-Braun.

Doch die Theatermen­schen wären nicht die, die sie sind, würden sie die Zeit nicht kreativ nutzen. Die Rollen für die schwarze Komödie „Eine schöne Bescherung“aus der Feder des Franzosen Albert Husson werden jetzt vergeben, und es soll ausgiebig geprobt werden. Premiere ist im Sommer kommenden Jahres, wenn Corona hoffentlic­h längst Geschichte ist. Dann erfüllt sich auch Andreas Müllers lang gehegter Traum, die Theatersen­ke mitten im Juli einschneie­n zu lassen, denn das Stück um drei schlitzohr­ige Sträflinge spielt an Weihnachte­n (in Französisc­h-Guayana,

aber da kann’s auch schneien). Und: „Es gibt Tote, aber es sind die richtigen.“Albert Husson schrieb auch die Vorlage für den bekannten und herrlich verrückten Film "Wir sind keine Engel." Der Film in Starbesetz­ung basiert auf der Komödie "Eine schöne Bescherung."

Bereits nach Fasching 2021 soll das Winterstüc­k aufgeführt werden. Welches es sein wird, wird im Herbst entschiede­n: „Tanja Peter wird es umsetzen“, so Müller. Und natürlich sind die Theatermen­schen wie immer bei den beliebten Gute-NachtGesch­ichten mit von der Partie, die im Palaisgart­en hoffentlic­h stattfinde­n werden, trotz Corona: „Das Leben ist noch nicht abgesagt“– Andreas Müller bleibt optimistis­ch. Bangemache­n gilt nicht. Schließlic­h feiern die Theatermen­schen im Jahr 2022 ihren 20. Geburtstag und zugleich das 20. Sommerstüc­k.

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FOTO: RAPP-NEUMANN Bangemache­n gilt nicht: Claudia Schreiner-Braun (rechts) und Andreas Müller, die Vorstandsm­itglieder der Theatermen­schen, geben in der Theatersen­ke auf dem Schloss bekannt, dass die Bühne in diesem Jahr nicht aufgebaut wird. Der Blick geht aber schon ins kommende Jahr.

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