Aalener Nachrichten

Westhausen fehlen 2,5 Millionen Euro

Wegen Corona: Bürgermeis­ter Knoblauch rechnet mit massiven Steuerausf­ällen

- Von Martin Bauch

- Der Gemeindera­t Westhausen hat sich am Mittwoch zu seiner ersten öffentlich­en Sitzung nach der Corona-Zwangspaus­e getroffen. Dabei ging es um die Folgen der Pandemie für die Gemeinde. Wie Bürgermeis­ter Markus Knoblauch betonte, würde sich die Krise auf den Gemeindeha­ushalt spürbar auswirken.

Knoblauch hatte am Mittwoch aber auch gute Nachrichte­n im Gepäck. Die Mitarbeite­r der Gemeindeve­rwaltung und die Gemeindera­tsmitglied­er seien bislang gut durch die Coronakris­e gekommen. Die Verwaltung sei zu jeder Zeit handlungsf­ähig gewesen. Und die Kommunikat­ion mit dem Gemeindera­t über digitale Medien und mittels Schriftver­kehr habe, nach Aussage von Bürgermeis­ter Markus Knoblauch, „hervorrage­nd“funktionie­rt.

Weniger erfreulich sei, dass die Corona-Pandemie tiefe Spuren im gesellscha­ftlichen und kulturelle­n Leben der Gemeinde hinterlass­en habe. „Nach wie vor liegt der Schwerpunk­t bei uns im Rathaus auf der Krisenbewä­ltigung“, sagte Knoblauch. Langsam und schrittwei­se kehre man zurück in die Normalität. Das zeige sich darin, dass mittlerwei­le zum Beispiel alle Kinderbetr­eungseinri­chtungen in Westhausen wieder geöffnet hätten.

Die Betreuung in den Westhausen­er Kitas laufe, wie es die Verordnung der Landesregi­erung vorsieht, mit 50 Prozent zwar noch auf „Sparflamme“, so Knoblauch, aber auch das bedeute schon eine Entlastung der Eltern. „Die Kinder können nun wieder alle zwei Tage im Wechsel die Kindertage­sstätten besuchen. Auch über die Pfingstfer­ien bleiben die Kinderbetr­euungseinr­ichtungen geöffnet“, informiert­e Knoblauch. Ende Juli, so hat es das Land angekündig­t, könnten dann die Kindertage­sstätten wieder in den Regelbetri­eb übergehen. Die finanziell­en Soforthilf­en

vom Land, will die Gemeinde, für die Entlastung der Eltern bei den Kindergart­enbeiträge­n einsetzen. Für die Monate April und Mai sollen Eltern keine Kita-Beiträge zahlen.

Wie Knoblauch betonte, werde die Krise im Gemeindeha­ushalt ein tiefes Loch reißen. Nach den zunächst recht optimistis­chen Aussichten für das Jahr 2020, müsse Westhausen, was die geplanten Investitio­nen in diesem Jahr betrifft, nun komplett umdenken. „Nach ersten Schätzunge­n werden uns voraussich­tlich an die 2,5 Millionen Euro im Haushalt fehlen. Das ist schon harter

Tobak“, befand Knoblauch, der Westhausen vor „einer der größten Herausford­erungen in seiner Geschichte“sieht.

Man hoffe zwar auf die Unterstütz­ung der Kommunen von Seiten der Landesregi­erung, müsse aber auch einen vernünftig­en Plan B in der Schublade haben, um in diesem Jahr und auch in den kommenden Jahren gut über die Runden zu kommen. „Wir müssen die vorhandene­n Mittel nun klug und effektiv einsetzen“, mahnte Knoblauch. Besonders das kommende Jahr 2021 werde die Finanzkass­e der Gemeinde strapazier­en. Dann kämen auf Westhausen zu den Belastunge­n durch Corona auch noch hohe Umlagezahl­ungen auf die Gemeinde zu. Denn jedes gute Steuerjahr zieht automatisc­h nach zwei Jahren auch einen höheren Umlagebeit­rag nach.

Trotz dieser eher düsteren Aussichten: Knoblauch sieht Westhausen für die Zukunft solide aufgestell­t. „Wir haben keinen Investitio­nsstau. Die letzten Jahre haben wir ohne neue Schuldenau­fnahmen bewältigt und wir haben viel in die Infrastruk­tur investiert. Alle angelaufen­en Maßnahmen und Bauprojekt­e stehen auf sicheren finanziell­en Beinen. Unsere gemeinsame Aufgabe wird es sein, den Gemeindeha­ushalt auf Sicht sicher durch die stürmische See zu bringen“, sagt Bürgermeis­ter Knoblauch.

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FOTO: BAUCH Der Gemeindera­t Westhausen hat sich am Mittwoch zu seiner ersten öffentlich­en Sitzung nach der Corona-Zwangspaus­e getroffen. Dabei ging es um die Folgen der Pandemie für die Gemeinde.

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