Gefahr von der Bank
Beim FCH machen die Stürmer-Backups beim 3:0 gegen Aue auf sich aufmerksam
- David Otto (21) oder Stefan Schimmer (26)? Oder doch beide? Vor dem jüngsten Sieg des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim am Pfingstsonntag gegen Erzgebirge Aue (3:0) kam die Frage auf, wer denn nun den besten Torjäger Tim Kleindienst (24), gestoppt mit einer fünften Gelben Karte, ersetzen soll.
Der Trainer beorderte Otto in die Sturmspitze. Hinterher konstatierte Frank Schmidt: „Das war eine sehr gute Leistung, er war unheimlich viel unterwegs, hat viele Zweikämpfe geführt.“Otto, das war in diesem Spiel ein Backup wie man ihn sich wünscht. Immer da wo der Ball hinkam, auch da, wo Füße nicht hingehören (was dem FCH nach einem Foul von John Patrick Strauß an ihm einen Strafstoß einbrachte) und einmal am Tor-Erfolg beteiligt, es hätten für ihn locker drei Treffer heißen können. Bisher steht auf dem Konto des U 20-Nationalspielers ein Tor für den FCH, vom ersten Spieltag. Das 1:0 gegen Aue erzwang er praktisch, Aues Calogero Rizzuto beförderte Ottos Ball ins Netz (48.), es ging als Eigentor in die Statistik ein.
Hinterher hieß es dann: Schimmer. Auf der Torschützenliste. Der nächste Backup, eher Kategorie Brechstange statt Wirbler wie Otto, durfte für die letzten sechs Minuten für Otto aufs Feld. Und knallte kurz danach noch einen rein, wie im Hinspiel in Aue (86.). Diesmal hieß es aber 3:0 statt 1:1. Es hätte auch 4:0 heißen können. In der Schlussminute vergab Schimmer (steht nun bei vier Treffern) einmal. „Das freut mich, dass sowohl David Otto als auch Stefan Schimmer zu Hause getroffen haben“, lobte Schmidt. Beide kamen bisher vermehrt von der Bank. Otto spielte bislang nur ein Mal 90 Minuten durch, Schimmer nicht einmal über 90 Minuten.
So kann es laufen. Wenn der Chef (im Sturm namens Kleindienst) nicht da ist, richten es seine Vertreter mindestens genauso gut. Manchmal sogar besser, wie in diesem Fall. Zwölf-Tore-Mann Kleindienst, vor der Corona-Pause ziemlich gut in Schuss, ging in den drei Spielen danach leer aus, wie auch Robert Leipertz, der diesmal zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Für ihn begann nach einem Spiel Pause Konstantin Kerschbaumer als zentraler Mann in der offensiven Mittelfeldreihe. Und traf, per Kopf zum 2:0 (58.). Zweites Saisontor.
Man kann sagen: Diesmal ging offensiv alles gut aus. Die Ersatzmänner treffen und beenden die Torarmut (davor ein Treffer in drei FCHSpielen). Die nächste Frage wird lauten. Mit Kleindienst und/oder Otto und Schimmer im Sturm am kommenden Sonntag in Hannover?