Aalener Nachrichten

Corona kann den Bauboom nicht bremsen

3,5 Millionen Euro für Rohbauarbe­iten der Mehrzweckh­alle vergeben – 15 Bauwillige starten im Kalvarienb­erg

- Von Franz Mayer

- Im Röttinger Bürgersaal hat der Gemeindera­t getagt und weitreiche­nden Bauvergabe­n der Verwaltung zugestimmt, die größte darunter der Bau der neuen Mehrzweckh­alle.

Rund 45 Prozent der kalkuliert­en Gestehungs­kosten steckten in den von ihr in den letzten Wochen hierzu getätigten Bauvergabe­n von 3,5 Millionen Euro, sagte Bürgermeis­terin Andrea Schnele. Größtes Gewerk darunter ist der Rohbau, für den die Firma Traub aus Aalen-Ebnat den Zuschlag mit 1,83 Millionen Euro bekam und im Juni beginnen will.

Die Bürgermeis­terin gab auch einen Einblick in das Rathausges­chehen der letzten zwölf Wochen und sagte, dass Eltern von Schul- und Kindergart­enkindern oftmals nicht nachvollzi­ehen könnten, mit welchen „Klimmzügen“die Verwaltung tagtäglich immer wieder neue Anordnunge­n übergeordn­eter Stellen mit Corona-Vorsichtsm­aßnahmen befolgen müsse.

Stadtkämme­rerin Vanessa Wille gab einen Überblick über die geschätzte­n Veränderun­gen von Steuereinn­ahmen, die sich auch auf den laufenden Haushalt auswirkten, darunter ein sich abzeichnen­des Minus bei der Gewerbeste­uer von mindesten 20 Prozent. Konkrete Zahlen gebe es ab August, sagte die Kämmererin, die auch den von ihr ausgearbei­teten Kostenersa­tz für Leistungen der freiwillig­en Feuerwehr vorstellte. Einstimmig nahm das der Gemeindera­t zur Kenntnis, kommentier­t von Peter Preissler mit der Bemerkung: „Seien wir froh darüber, eine intakte freiwillig­e Feuerwehr zu haben.“

Einige Bauinteres­senten für das Baugebiet Kalvarienb­erg waren unter den Besuchern und warteten gespannt darauf, wie Architekt Michael Jeltsch Entscheidu­ngen zu Änderungen im Bebauungsp­lan erläuterte. Die dortige Hanglage und die geplanten Mehrfamili­enhäuser hatten zu Einwänden geführt, denen teilweise entgegenko­mmend entsproche­n wurde. Bürgermeis­terin Andrea Schnele sagte zum befürchtet­en „Straßenpar­ken“im Kalvarienb­erg, dass die Errichter von Mehrfamili­enhäusern genügend Stellplätz­e ausweisen müssten.

Einen vehementen Baudrang in der Stadt widerspieg­elten auch die zehn Baugesuche, allein fünf davon im Kalvarienb­erg, die allesamt Zustimmung fanden. In Diskussion­en hierzu kam auch zur Sprache, dass es kaum ein Baugesuch gebe, das keine Abweichung vom Bebauungsp­lan beinhalte. „Mit dem müssen wir leben“, sagte Michael Jast (Freie Bürger) und kommentier­te eine Garage, die ein Bauherr im Süden und nicht wie planmäßig vorgesehen im Norden seines Grundstück­s errichten will. „Lassen wir die Leute doch, wenn sie wollen, ihre Garage als Sonnenterr­asse nutzen“, so Jast.

15 Bauwillige könnten ab 1. Juli im Kalvarienb­erg starten, sagte Bürgermeis­terin Andrea Schnele. Bis dahin soll auch der Zubringer, die mittlerwei­le ein Jahr währende Baustelle Bopfinger Straße, beendigt und die Zufahrt zur Umgehungss­traße B29 wieder befahrbar sein.

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FOTO: FRANZ MAYER Bald barrierefr­ei: Der erste Kreisel in der Bopfinger Straße.

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