Aalener Nachrichten

Heidenheim will mehr

Trainer Frank Schmidt bleibt fokussiert

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(dpa/sz) - Zweitligis­t 1. FC Heidenheim könnte dem Nachbarn VfB Stuttgart und dem Hamburger SV, der am 21. Juni am vorletzten Spieltag noch im direkten Duell auf der Ostalb antreten muss, noch den Aufstieg vermasseln. Es wäre eine Sensation. Zunächst aber muss sich der FCH, der einen Punkt hinter dem HSV Vierter ist und noch nie in der Bundesliga spielte, am Sonntag bei Hannover 96 bewähren.

Trainer Frank Schmidt, seit fast 13 Jahren Trainer, ist stolz auf sein Team: „Die vorletzte Saison hatten wir defensiv große Probleme, das war unser schwächste­s Jahr. Mit Beginn der letzten Saison haben wir den Fokus darauf gelegt, als Mannschaft besser zu verteidige­n, anderersei­ts aber auch nicht in Passivität zu verfallen. Das geht aber auch nur mit dem Personal. Wir haben technisch starke Spieler dazu gewonnen. Aber vor allem sind wir defensiv sehr stabil, da zählen wir zu den Besten der Liga“, sagt der Coach, der die Underdog-Rolle durchaus genießt. „Der Druck, aufsteigen zu müssen, ist beim VfB und beim HSV natürlich da. Wir sind entspannte­r und machen uns nicht ganz so verrückt. Stuttgarts Vorstandsc­hef Thomas Hitzlsperg­er hat ja gesagt, es dürfe kein Spiel mehr verloren werden. Das ist bei uns ein Stück weit anders“, sagte der 46-Jährige. „Wir wollen es aber auf keinen Fall.“

Schmidt, der den FCH seit der Oberliga betreut, wurde in Heidenheim geboren und hat beim FCH eine Jobgaranti­e auf Lebenszeit. Sollte ihm jetzt auch noch der Aufstieg gelingen, würde man ihm vor dem Stadion vermutlich ein Denkmal bauen. „Die machen einen Sensations­job. Die haben eine richtige Chance“, sagte VfBSportdi­rektor Sven Mislintat über die

Heidenheim­er. „Rein psychologi­sch können sie nur gewinnen und Hamburg und Stuttgart können nur verlieren.“Schmidt und Mislintat stehen schon länger in Kontakt, da sie 2011 gemeinsam die Fußball-Lehrer-Lizenz erworben haben. „Ich glaube, der Sven hat sich das auch nicht gewünscht, dass wir in der Tabelle so eng beieinande­r sind“, sagt Schmidt.

Fünf Runden vor Ende gibt sich Heidenheim realistisc­h: „Wir sind sehr pragmatisc­h. Es gibt gar keinen Grund, irgendetwa­s zu verändern. Unser Anspruch ist es, jedes Spiel zu gewinnen. Jetzt aber den Fehler zu machen, fünf Spiele en bloc zu beurteilen, macht gar keinen Sinn. Wir sind gut beraten, uns jetzt auf Hannover zu fokussiere­n.“Am 34. Spieltag tritt Heidenheim übrigens bei Spitzenrei­ter Armina Bielefeld an, der bis dahin schon aufgestieg­en sein könnte. Der HSV, der am Montag gegen Kiel antritt, erwartet dann Sandhausen. Der VfB, der am Sonntag gegen Osnabrück spielt, trifft am Ende auf Darmstadt.

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FOTO: DPA Frank Schmidt

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