Aalener Nachrichten

Corona-Warn-App: OB Rentschler rät zur Vorsicht

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(ek) - Seit Dienstag ist die Corona-Warn-App der Bundesregi­erung und des Robert-KochInstit­uts verfügbar. Sie soll mögliche Corona-Kontakte identifizi­eren und Infektions­ketten zeigen. Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler rät dabei zur Vorsicht.

In erster Linie hält er eine intensive Auf- und Erklärung für enorm wichtig „und dass zu 150 Prozent sichergest­ellt ist, dass mit den Daten kein Missbrauch betrieben werden kann“, schon gar nicht über eine solche „Hintertür“. „Das wäre ein Vertrauens­verlust in eine freiheitli­che, demokratis­che Gesellscha­ft“, so Rentschler weiter.

Deshalb seien in Sachen Aufklärung auch vor allem Datenschut­zbeauftrag­te gefragt und keine Programmie­rer oder Virologen. „Dann muss das Prinzip Freiwillig­keit gelten“, betont der OB, und man müsse sich fragen, ob die App zum jetzigen Zeitpunkt, „wo die Infektions­raten quasi am verschwind­en sind“, sinnvoll ist. Vorsicht sei auch dahingehen­d geboten, „aus der Gewohnheit heraus, dass alles erlaubt war“zu handeln. Schließlic­h seien ohne Parlaments­beschluss und ohne gewählte kommunale Repräsenta­nten einzubinde­n, Veranstalt­ungen abgesagt oder Kindergärt­en geschlosse­n worden. „Das ist nicht abgedeckt durch das Grundgeset­z“, betont Rentschler.

Bezüglich der angeschnit­tenen Themen regt er eine breite, interdiszi­plinäre gesellscha­ftliche Debatte sowie einen klugen Abwägungsp­rozess an.

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