Schmidt fehlen bei Heidenheim nur die Tore
Die Mannschaft von der Brenz bleibt auch nach dem Remis gegen Fürth im Aufstiegsrennen
- Unter den wenigen Zugangsberechtigten im Sportpark Ronhof weilten Zweitliga-Größen, die es kennen, um den Aufstieg in die Bundesliga zu spielen. Benno Möhlmann etwa, der 65 Jahre alte Ex-Trainer der Fürther stieg 2002 mit Arminia Bielefeld auf und genoss das Spiel. Auch Sergio Pinto (39), 2006 mit Alemannia Aachen überraschend in die Bundesliga aufgestiegen, ist derzeit Chefscout bei den Fürthern, schaut also auch genau hin.
Dann wäre da noch Marc Schnatterer, Kapitän des 1. FC Heidenheim, der zwangsläufig zuschaute. Auch er weiß mittlerweile wie es im Aufstiegsrennen zugeht, auch wenn er wieder verletzungsbedingt passen musste. Seit Wochen befinden sich der FCH in Lauerstellung auf die Aufstiegsplätze, vor dem Spiel in Fürth erklärte FCH-Trainer Frank Schmidt die Chance, die man natürlich sehe wenn man Spiele gewinnt. Heidenheim und Bundesliga: Das liegt nicht mehr so fern. Auch nicht nach dem 0:0 in Fürth. „Es war ein brutal intensives Spiel“, sagte Schmidt hinterher. Nur eines hat ihm im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen Jahn Regensburg gefehlt: „Tore!“
Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison ist Crunchtime, muss man zuschlagen. Schließlich haben die Heidenheimer am Sonntag den Konkurrenten aus Hamburg zu Gast. Schon am Dienstag war es ein Duell mit dem HSV, der zeitgleich ebenfalls Unentschieden spielte – ein Fernduell. Nach den Partien ändert sich vorerst nichts. Der FCH hat als Tabellenvierter den VfB Stuttgart (punktgleich) und HSV (zwei Punkte mehr) vor sich. Doch letzteren vor dem direkten Duell in Schlagdistanz.
Dabei begann Heidenheim in Fürth mutig, suchte den Weg nach vorne und nach nicht einmal sechs Minuten verpasste David Otto ein Riesen-Ding, nach einem langen Ball von Patrick Mainka schob er aber am Kasten vorbei. Das war allerdings die beste Möglichkeit in der ersten Halbzeit (und im gesamten Spiel), in der die Fürther dem Aufstiegskandidaten spielerisch stark und robust in den Zweikämpfen entgegen traten. Heidenheim baute in der zweiten Halbzeit mehr Druck auf, kam aber nicht in Abschlusspositionen. Die konternden Fürther schon, Daniel Keita-Ruel (51.) und Harvard Nielsen (71.) hatten Platz, vergaben aber.
In der 83. Minute brüllte Abwehrchef Mainka: „Weiter Männer, dran glauben.“Doch reichte es noch nicht zum großen Wurf. So befand Trainer Schmidt: „Wir sind hinten raus volles Risiko gegangen, haben alles probiert. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“