Aalener Nachrichten

Auf die Jungen ist Verlass

Ulms Nachwuchsb­asketballe­r bekommen für ihre Leistungen in München viel Lob

- Von Thorsten Kern

- An der Seitenlini­e kann Jaka Lakovic laut werden, wenn ihm das Spiel seiner Mannschaft nicht passt. Abseits des Feldes ist der slowakisch­e Trainer des Basketball­Bundesligi­sten Ratiopharm Ulm ganz ruhig. Ganz nüchtern spricht Lakovic über den durchaus überrasche­nden Erfolg seiner Mannschaft beim Finalturni­er in München. Am Mittwoch (16.30 Uhr/Magenta Sport) geht Ulm als Favorit ins erste Viertelfin­ale gegen die Frankfurt Skyliners.

Vier Spiele, vier Siege, dazu die beste Defensive des Turniers: Ratiopharm Ulm hat sich bislang beim Turnier im Münchener Audi Dome ganz stark präsentier­t. Und Lakovic? „So weit, so gut, würde ich sagen“, sagte der Trainer am Dienstag bei der virtuellen Pressekonf­erenz über das bisherige Turnier. „Das Team hat gute Spiele gezeigt, sehr guten Teambasket­ball gespielt.“Über die vier Siege und Platz eins in Gruppe A sei er natürlich sehr froh. „Aber jetzt geht es von Neuem los.“Was war, zählt nicht mehr. Eine schlechte Leistung würde nun das Aus bedeuten.

Sollten die Ulmer auch gegen Frankfurt so auftreten wie in der Gruppenpha­se gegen die eigentlich­en Favoriten München und Oldenburg, dann müsste der Halbfinale­inzug drin sein. Gespielt wird mit Hinund Rückspiel (Freitag, 20.30 Uhr/ Magenta Sport). „Es geht also nicht um 40 Minuten, es gewinnt das beste Team nach 80 Minuten“, meinte Lakovic.

Der Erfolg der Ulmer beim Finalturni­er liegt bislang neben der starken Verteidigu­ng insbesonde­re am Zusammensp­iel. Da wird immer der besser postierte Mitspieler gesucht – Alleingäng­e eines Spielers gibt es bei den Ulmern nicht. Dazu kann sich Lakovic auf die Nachwuchss­pieler verlassen. Moritz Krimmer, Christoph Philipps und Nicolas Bretzel geben den Arrivierte­n immer wieder Verschnauf­pausen auf der Bank. „Sie haben es verdient zu spielen“, sagte

Lakovic. „Ich will, dass sie auf dem Feld das umsetzen, was sie auch im Training zeigen.“Und das tun sie.

Gegen Göttingen durfte Bretzel zwölf Minuten auf dem Feld stehen. Ihm gelangen sechs Punkte, er holte drei Rebounds – und bekam viel Lob. Dabei hat der 21-Jährige, der aus dem Nachwuchs der Ulmer kommt, eine schwere Zeit hinter sich. Sein letztes Bundesliga­spiel vor dem Finalturni­er war im Februar 2019, danach musste sich Bretzel an der Hüfte operieren lassen. „Ich war acht Monate raus und musste viel Zeit und Energie in die Reha investiere­n“, sagte der 2,12 Meter große Center. „Jetzt wieder zurück zu sein – und das in einer so guten Mannschaft – ist einfach ein geiles Gefühl.“Zwei Monate konnte sich Bretzel nur auf Krücken fortbewege­n, an Basketball war lange nicht zu denken. „Erst wenn du etwas nicht mehr hast, merkst du, wie sehr es dir fehlt“, blickte Bretzel auf die Verletzung­szeit zurück.

Nun darf er sich beweisen – viel mehr als in der regulären Bundesliga­saison. Denn in München stehen viele Spiele in wenigen Tagen auf dem Programm. Da ist die Belastungs­steuerung für Trainer Lakovic extrem wichtig. Auch deshalb ist der Trainer froh, dass seine jungen Spieler überzeugen. „Sie machen das gut und haben sehr gute Minuten auf dem Feld.“Das soll auch gegen Frankfurt so bleiben.

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FOTOS: IMAGO IMAGES/DPA
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FOTO: IMAGO IMAGES/BBL-FOTO

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