Pubertierende verweigern oft die Maske
(dpa) - Auch wenn Schulen, Läden, Kinos und Co. längst wieder geöffnet haben, gelten zwei Regeln weiter: Masken tragen und Abstand halten. Manchen Teenagern fällt es schwer, sich daran zu halten.
In Cliquen ziehen sie ohne Maske durch Einkaufszentren und finden sich richtig cool dabei. Oder sie reißen demonstrativ die Atemschutzmaske vom Gesicht, sobald die Eltern außer Sichtweite sind. Manchmal hört man Eltern auch mit ihren Teenagern streiten, weil diese sich weigern, die Masken zu tragen.
„Teenager sind oft prinzipiell gegen alles – das ist quasi ihr Job während der Pubertät“, erklärt Familiencoach Kira Liebmann aus München. Je mehr Eltern die Kinder drängen, etwas zu tun oder nicht zu tun, desto eher würden die Jugendlichen genau das Gegenteil versuchen. „Die Maskenpflicht ist daher bei vielen Jugendlichen ein prima Weg, das ,Ich bin dagegen’ zu demonstrieren“, so Liebmann, die als Pubertätstrainerin Eltern coacht.
Jugendliche würden sich viel über ihre Außenwirkung und Äußeres definieren. Masken werten da ein Gesicht nicht unbedingt auf. Was können Eltern da ausrichten? „Während der Pubertät ist der Bereich im Gehirn kaum ansteuerbar, der für logisches und überlegtes Handeln und Denken zuständig ist“, weiß Liebmann. Eltern sollten daher überprüfen, was sie vorleben: Werden Masken in der Familie negativ, positiv oder überhaupt thematisiert? All das habe Einfluss auf das Verhalten der Kinder. Liebmann: „Teenager tun nicht immer, was Eltern sagen, aber oft, was Eltern tun.“Bei Teenies, die sich auf keine Argumente einlassen, zieht es oft eher, wenn Schule oder Verkaufspersonal sagen, dass es ohne Maske nicht geht.