Laufpass für Dobros und Co.
Acht Spieler weg – VfR plant die neue Saison in der Regionalliga, die wohl 22 Teams hat
Fußball-Regionalligist Aalen mistet seinen Kader aus.
- Die Saison ist beendet. Das Ziel erreicht. Der Fußball-Regionalligist Aalen spielt nach seinem bitteren Abstieg aus der 3. Liga zumindest auch in der kommenden Saison in der vierthöchsten Liga in Deutschland. Wann die neue Saison in Zeiten der andauernden Corona-Pandemie genau startet ist allerdings offen wie die Antwort auf die Frage, wann die Saisonvorbereitung unter Cheftrainer Roland Seitz denn überhaupt beginnt.
Es ist ruhig in diesen Tagen rund um die Ostalb Arena. Fast schon heimlich still und leise schaffen die Verantwortlichen des VfR Aalen dennoch Fakten. So verkündete der Verein an diesem Mittwoch den Abschied von acht (!) Spielern zum Vertragsende am 30. Juni: Amodou Abdullei (32 Jahre), Yusuf Baran (20), Niko Dobros (27), Lukas Gerlspeck (21), Nico Lucas (22), Kamil Tyminski (20) und Stefan Wannenwetsch (28). Allesamt haben beim VfR keinen Anschlussvertrag bekommen. Dazu kommt noch der Abgang von Kevin Hoffmann (25), der nach einjähriger Leihe zu seinem Stammverein, dem Zweitligisten Jahn Regensburg zurückkehrt. Etwas überraschend sicherlich die Trennung von Dobros, der das Offensivspiel der Aalener oftmals belebte, den Unterschied machen konnte, vier Tore schoss, aber zuletzt mehr mit sich selbst beschäftigt war. „Er wäre gerne geblieben“, gibt Lepore zu. Nun heißt es Abschied nehmen von der Ostalb. 14 Spieler hat der VfR derzeit bereits unter Vertrag und kann mit ihnen für die kommende Runde planen. „Wir haben für keinen der Spieler, die bei uns noch Vertrag haben eine Anfrage eines anderen Clubs vorliegen“, versichert VfR-Geschäftsführer Giuseppe Lepore. Somit steht schon einmal ein Gerüst mit dem die Aalener in die neue Runde starten werden. Mit den anderen noch fehlenden Spielern aus dem aktuellen Kader soll es noch Gespräche geben. Mindestens eines war bereits und zwar das mit Tom Schmitt (24 Jahre, Stürmer). Der Langzeitverletzte der Aalener könnte demnach auf der Ostalb bleiben und vermutlich aufgrund seiner langen Ausfalldauer wie ein Neuzugang daher kommen. „Wir können uns eine Zusammenarbeit prinzipiell vorstellen“, sagt Lepore.
Offen ist derzeit aber beispielsweise auch noch ein Verbleib von Flügelflitzer Dijon Ramaj (21 Jahre, Mittelfeld), der zuletzt mit einigen Vereinen (Offenbach oder Köln) in Verbindung gebracht wurde und dessen Vertrag ebenfalls am 30. Juni endet. „Mit ihm hat es noch kein konkretes Gespräch gegeben. Aber wir würden gerne mit ihm verlängern“, sagt Lepore und fügt an: „Erst einmal muss Dijon sich äußern, ob er sich eine Zukunft in Aalen vorstellen kann.“Unabhängig davon soll der Kader allerdings aber ohnehin weiter punktuell verstärkt werden. Nicht sofort, mit Augenmaß und den in Aalen bekannten möglichst geringen finanziellen Mitteln. „Noch halten wir uns aber mit Verpflichtungen von externen Spielern zurück“, stellt Lepore klar. Man wolle sich noch Zeit lassen. Die Entwicklungen am Markt abwarten. Auch die 3. Liga ist schließlich noch nicht beendet.
Am Nachmittag gab es dann noch eine Meldung von Seiten der Aalener. Dieses Mal allerdings eine Verlautbarung der Liga selbst. Demnach wird die neue Saison in der Regionalliga Südwest wahrscheinlich mit 22 Teams im gewohnten Modus gespielt und von September bis Juni (2021) über die Bühne gebracht werden. Das hat das Gremium bereits am späten Dienstagabend beschlossen. Das bedeutet auf die Aalener wartet eine Saison mit 42 Spieltagen und damit ein harter Kampf um die Plätze über dem Strich.
Der Verband behält sich allerdings vor bei einer möglichen zweiten „Corona-Welle“weitere Anpassungen am Wettbewerb zu veranlassen.
VfR-Geschäftsführer Giuseppe Lepore über eine Vertragsverlängerung mit Stürmer Tom Schmitt
Vom Tisch ist damit aber ein Alternativmodell, das eine Aufteilung der Regionalliga Südwest in zwei Staffeln zur Folge gehabt hätte. Zudem wird es wieder einen ordentlichen Aufsteiger in die 3. Liga sowie mehrere Absteiger in die Oberligen geben. Diese Entscheidung ist nach intensiven Diskussionen unter den Vereinen und dem Verband von der Spielkommission der Regionalliga Südwest getroffen worden. Der VfR Aalen kann damit planen und den Dauerkartenvorverkauf für die kommende Runde, beziehungsweise die Rückabwicklung der Dauerkarten der nun abgebrochenen Saison vorantreiben.
In einem flammenden Appell hatte der Geschäftsführer der Aalener vor Wochen in einem offenen Brief darum gebeten, dass die Fans auf eine Rückerstattung der Tickets möglichst verzichten sollen. „Wir haben vereinzelt Rückmeldungen bekommen. Generell wurde es auch positiv aufgenommen. Allerdings müssen wir nun erst einmal die genauen Zahlen sichten“, sagt Lepore und verweist auf eine genaue Analyse zum Ende der kommenden Woche. Dann soll das Prozedere der Rückabwicklung in Gang gesetzt werden. Genauso wie der Start zum Dauerkartenvorverkauf für die kommenden Saison. „Wir werden dann auch sehen wie und ob unsere Retterpakete angenommen worden sind“, fügt der Geschäftsführer des Regionalligisten aus Aalen noch an.
„Wir können uns eine Zusammenarbeit prinzipiell vorstellen.“