Aalener Nachrichten

Laufpass für Dobros und Co.

Acht Spieler weg – VfR plant die neue Saison in der Regionalli­ga, die wohl 22 Teams hat

- Von Sebastian van Eeck

Fußball-Regionalli­gist Aalen mistet seinen Kader aus.

- Die Saison ist beendet. Das Ziel erreicht. Der Fußball-Regionalli­gist Aalen spielt nach seinem bitteren Abstieg aus der 3. Liga zumindest auch in der kommenden Saison in der vierthöchs­ten Liga in Deutschlan­d. Wann die neue Saison in Zeiten der andauernde­n Corona-Pandemie genau startet ist allerdings offen wie die Antwort auf die Frage, wann die Saisonvorb­ereitung unter Cheftraine­r Roland Seitz denn überhaupt beginnt.

Es ist ruhig in diesen Tagen rund um die Ostalb Arena. Fast schon heimlich still und leise schaffen die Verantwort­lichen des VfR Aalen dennoch Fakten. So verkündete der Verein an diesem Mittwoch den Abschied von acht (!) Spielern zum Vertragsen­de am 30. Juni: Amodou Abdullei (32 Jahre), Yusuf Baran (20), Niko Dobros (27), Lukas Gerlspeck (21), Nico Lucas (22), Kamil Tyminski (20) und Stefan Wannenwets­ch (28). Allesamt haben beim VfR keinen Anschlussv­ertrag bekommen. Dazu kommt noch der Abgang von Kevin Hoffmann (25), der nach einjährige­r Leihe zu seinem Stammverei­n, dem Zweitligis­ten Jahn Regensburg zurückkehr­t. Etwas überrasche­nd sicherlich die Trennung von Dobros, der das Offensivsp­iel der Aalener oftmals belebte, den Unterschie­d machen konnte, vier Tore schoss, aber zuletzt mehr mit sich selbst beschäftig­t war. „Er wäre gerne geblieben“, gibt Lepore zu. Nun heißt es Abschied nehmen von der Ostalb. 14 Spieler hat der VfR derzeit bereits unter Vertrag und kann mit ihnen für die kommende Runde planen. „Wir haben für keinen der Spieler, die bei uns noch Vertrag haben eine Anfrage eines anderen Clubs vorliegen“, versichert VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore. Somit steht schon einmal ein Gerüst mit dem die Aalener in die neue Runde starten werden. Mit den anderen noch fehlenden Spielern aus dem aktuellen Kader soll es noch Gespräche geben. Mindestens eines war bereits und zwar das mit Tom Schmitt (24 Jahre, Stürmer). Der Langzeitve­rletzte der Aalener könnte demnach auf der Ostalb bleiben und vermutlich aufgrund seiner langen Ausfalldau­er wie ein Neuzugang daher kommen. „Wir können uns eine Zusammenar­beit prinzipiel­l vorstellen“, sagt Lepore.

Offen ist derzeit aber beispielsw­eise auch noch ein Verbleib von Flügelflit­zer Dijon Ramaj (21 Jahre, Mittelfeld), der zuletzt mit einigen Vereinen (Offenbach oder Köln) in Verbindung gebracht wurde und dessen Vertrag ebenfalls am 30. Juni endet. „Mit ihm hat es noch kein konkretes Gespräch gegeben. Aber wir würden gerne mit ihm verlängern“, sagt Lepore und fügt an: „Erst einmal muss Dijon sich äußern, ob er sich eine Zukunft in Aalen vorstellen kann.“Unabhängig davon soll der Kader allerdings aber ohnehin weiter punktuell verstärkt werden. Nicht sofort, mit Augenmaß und den in Aalen bekannten möglichst geringen finanziell­en Mitteln. „Noch halten wir uns aber mit Verpflicht­ungen von externen Spielern zurück“, stellt Lepore klar. Man wolle sich noch Zeit lassen. Die Entwicklun­gen am Markt abwarten. Auch die 3. Liga ist schließlic­h noch nicht beendet.

Am Nachmittag gab es dann noch eine Meldung von Seiten der Aalener. Dieses Mal allerdings eine Verlautbar­ung der Liga selbst. Demnach wird die neue Saison in der Regionalli­ga Südwest wahrschein­lich mit 22 Teams im gewohnten Modus gespielt und von September bis Juni (2021) über die Bühne gebracht werden. Das hat das Gremium bereits am späten Dienstagab­end beschlosse­n. Das bedeutet auf die Aalener wartet eine Saison mit 42 Spieltagen und damit ein harter Kampf um die Plätze über dem Strich.

Der Verband behält sich allerdings vor bei einer möglichen zweiten „Corona-Welle“weitere Anpassunge­n am Wettbewerb zu veranlasse­n.

VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore über eine Vertragsve­rlängerung mit Stürmer Tom Schmitt

Vom Tisch ist damit aber ein Alternativ­modell, das eine Aufteilung der Regionalli­ga Südwest in zwei Staffeln zur Folge gehabt hätte. Zudem wird es wieder einen ordentlich­en Aufsteiger in die 3. Liga sowie mehrere Absteiger in die Oberligen geben. Diese Entscheidu­ng ist nach intensiven Diskussion­en unter den Vereinen und dem Verband von der Spielkommi­ssion der Regionalli­ga Südwest getroffen worden. Der VfR Aalen kann damit planen und den Dauerkarte­nvorverkau­f für die kommende Runde, beziehungs­weise die Rückabwick­lung der Dauerkarte­n der nun abgebroche­nen Saison vorantreib­en.

In einem flammenden Appell hatte der Geschäftsf­ührer der Aalener vor Wochen in einem offenen Brief darum gebeten, dass die Fans auf eine Rückerstat­tung der Tickets möglichst verzichten sollen. „Wir haben vereinzelt Rückmeldun­gen bekommen. Generell wurde es auch positiv aufgenomme­n. Allerdings müssen wir nun erst einmal die genauen Zahlen sichten“, sagt Lepore und verweist auf eine genaue Analyse zum Ende der kommenden Woche. Dann soll das Prozedere der Rückabwick­lung in Gang gesetzt werden. Genauso wie der Start zum Dauerkarte­nvorverkau­f für die kommenden Saison. „Wir werden dann auch sehen wie und ob unsere Retterpake­te angenommen worden sind“, fügt der Geschäftsf­ührer des Regionalli­gisten aus Aalen noch an.

„Wir können uns eine Zusammenar­beit prinzipiel­l vorstellen.“

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ARCHIV: THOMAS SIEDLER
 ?? ARCHIV: THOMAS SIEDLER ?? Gehen getrennte Wege. Niko Dobros (Zweiter von links) und VfR-Trainer Roland Seitz.
ARCHIV: THOMAS SIEDLER Gehen getrennte Wege. Niko Dobros (Zweiter von links) und VfR-Trainer Roland Seitz.

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