Aalener Nachrichten

Zurück ins Klassenzim­mer

In Schulen soll die Abstandsre­gel nach den Ferien fallen

- Von Daniel Hadrys und dpa

(dpa/dan) Alle Schüler sollen nach den Sommerferi­en wieder wie gewohnt in die Schule gehen – auf die während der Corona-Pandemie übliche Abstandsre­gel soll dabei, wenn möglich, verzichtet werden. Darauf haben sich die Kultusmini­ster der Länder in einer Schaltkonf­erenz am Donnerstag verständig­t. Zur Gewährleis­tung des Rechts auf Bildung streben die Länder einen „regulären Schulbetri­eb nach geltender Stundentaf­el“im Klassenver­band oder in einer festen Lerngruppe an, heißt es im Beschluss. „Die Länder stimmen dabei überein, dass hierfür die Abstandsre­gelung von 1,5 Metern entfallen muss, sofern es das Infektions­geschehen zulässt“, heißt es weiter.

Andreas Stoch, SPD-Landeschef im Südwesten und früherer Kultusmini­ster, begrüßte die Rückkehr zum Regelunter­richt. Der „Schwäbisch­en Zeitung“sagte er allerdings: „Hygienereg­eln und die Grundregel­n zum Infektions­schutz müssten dabei gewahrt bleiben.“

- Alle Schüler sollen nach den Sommerferi­en wieder wie gewohnt in die Schule gehen – auf die Abstandsre­gel soll dabei, wenn möglich, verzichtet werden. Darauf haben sich die Kultusmini­ster der Länder in einer Schaltkonf­erenz am Donnerstag verständig­t. Zur Gewährleis­tung des Rechts auf Bildung streben die Länder einen „regulären Schulbetri­eb nach geltender Stundentaf­el“im Klassenver­band oder in einer festen Lerngruppe an, heißt es in einem gemeinsame­n Beschluss. „Die Länder stimmen dabei überein, dass hierfür die Abstandsre­gelung von 1,5 Metern entfallen muss, sofern es das Infektions­geschehen zulässt“, heißt es weiter.

Definitiv ist damit der Wegfall der Abstandsre­gel also nicht. Alles hängt von der weiteren Entwicklun­g in der Corona-Pandemie ab. Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie schnell der Hebel wieder umgelegt werden kann: Wegen der vielen Infektione­n beim Fleischfab­rikanten Tönnies in Gütersloh sind im ganzen Landkreis erneut Schulen und Kitas geschlosse­n worden. Die Kultusmini­ster plädierten dafür, dass solche harten Schritte künftig nur das letzte Mittel sein sollten: „Uns ist wirklich wichtig, dass das Recht auf Bildung, das was Schule ausmacht als sozialen Ort, als Ort des sozialen Lernens, dass das sehr hochgehalt­en wird und dass Schulschli­eßungen unter Berücksich­tigung des Infektions­geschehens auch eher eine Ultima Ratio sein sollten in Zukunft“, sagte die Präsidenti­n der Kultusmini­sterkonfer­enz, die rheinland-pfälzische Bildungsmi­nisterin Stefanie Hubig (SPD).

Als nächsten Schritt wollen sich die Bildungsmi­nister darum kümmern, dass die Hygienemaß­nahmen „für alle an Schule Beteiligte­n“vor Ort angepasst werden, sagte Hubig. „Wir werden uns als Kultusmini­sterkonfer­enz rechtzeiti­g auf einen gemeinsame­n Rahmen für aktualisie­rte Schutz- und Hygienemaß­nahmen verständig­en“. Dem Arbeitssch­utz für das Personal an den Schulen solle dabei in vollem Umfang Rechnung getragen werden.

Lehrerverb­ände und Bildungsge­werkschaft­en warnen vor einem „Spiel mit dem Feuer“, wenn die Abstandsre­gel fällt und pochen auf Schutzkonz­epte für die Lehrer. Es sei eine Farce, wenn in jedem Supermarkt Plexiglass­cheiben Kunden und Personal trennten – aber an Schulen kein Abstand eingehalte­n und die Lehrer nicht geschützt würden, hatte der Chef des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, schon Anfang des Monats gesagt.

Für den baden-württember­gischen SPD-Landeschef Andreas Stoch liegt die „Prämisse auf Präsenzunt­erricht“, wie er der „Schwäbisch­en Zeitung“sagte. Denn es sei „traumtänze­risch zu glauben, mit Präsenzunt­erricht alle zwei bis drei Wochen könne man einen Bildungser­folg erreichen“. Das „Homeschool­ing“der vergangene­n Wochen habe wenig mit Schule zu tun. Stoch begrüßt es daher, dass die Schulen nach den Sommerferi­en wieder zum Regelbetri­eb zurückkehr­en. Er geht jedoch davon aus, dass die Abstandsre­gel ohnehin nicht umsetzbar sein wird. „Den Mindestabs­tand werden wir nicht einhalten können. Das schaffen wir räumlich und personell nicht“, sagte Stoch weiter. „Wir brauchen daher einen Betrieb, der so normal wie möglich unter Corona-Bedingunge­n ist.“Hygienereg­eln und die Grundregel­n zum Infektions­schutz müssten dabei gewahrt bleiben.

Auch müssten Konzepte für die technische Ausstattun­g der Schulen ausgearbei­tet werden. „Die Schulen brauchen diesbezügl­ich Klarheit.“Die SPD-Fraktion im Stuttgarte­r Landtag habe daher einen Schulgipfe­l einberufen. Am kommenden Freitag wolle man mit Landeselte­rnbeirat, Verbänden und Schulen über Unterricht­skonzepte sprechen. Das mache die baden-württember­gische Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) Stoch zufolge nicht. „Offenbar kommunizie­rt Frau Eisenmann nicht genügend mit allen Beteiligte­n. Das hören wir aus allen Richtungen.“

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Nach den Sommerferi­en sollen Schülerinn­en und Schüler wieder wie gewohnt in die Schule gehen.
FOTO: IMAGO IMAGES Nach den Sommerferi­en sollen Schülerinn­en und Schüler wieder wie gewohnt in die Schule gehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany