Aalener Nachrichten

Ein schmerzhaf­ter Einschnitt

- Von Thorsten Vaas t.vaas@schwaebisc­he.de

Es ist, als habe man Benzin ins Feuer gegossen. Mit voller Wucht schlägt zuerst die Strukturkr­ise der Automobilb­ranche zu, dann die Corona-Pandemie. Das hält auch ein Vorzeigeun­ternehmen wie Mapal schwer aus. Die Folgen sind schlimm: 380 Stellen sollen bei dem Werkzeughe­rsteller abgebaut werden. Für die Ostalb als Produktion­sstandort ist das ein harter Einschnitt, der noch tiefer werden kann. Der Fall Mapal zeigt, was ein großer Teil der Automobilz­ulieferer womöglich noch vor sich hat.

Zahlreiche Menschen auf der Ostalb sind in der Zulieferer­industrie beschäftig­t, die besonders von der Automobilb­ranche abhängt und im größten Umbruch ihrer Geschichte steckt. Da ist einerseits die Frage nach der Mobilität von morgen, die bei all ihrer Legitimitä­t große Auswirkung­en auf Firmen wie Mapal hat, da es in einem Elektromot­or weniger zu zerspanen gibt als in einem Verbrennun­gsmotor. Anderersei­ts belastet die Absatzkris­e

Hersteller und Zulieferer gleicherma­ßen. Auf einen Schlag hat sich diese Krise durch das CoronaViru­s zugespitzt. Sowohl bei Mapal als auch bei Lindenfarb.

Die Einschränk­ungen der vergangene­n Wochen drückten den Absatz weiter nach unten, die Produktion ist eingebroch­en, europaweit wurden im Mai etwa 52 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahr, wie der Branchenve­rband Acea mitteilt. Inwiefern sich die Branche erholt, lässt sich heute nicht sagen. Zu viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle, unter anderem sind es politische Entscheidu­ngen, die die globale Wirtschaft­slage, das Konsumverh­alten und letztlich die Lage auf der Ostalb beeinfluss­en. Doch selbst dann, wenn die gesellscha­ftliche Normalität einmal zurückgeke­hrt ist, wird der Produktion­sstandort Ostalb sowohl die Absatz- als auch die Corona-Krise noch über Jahre hinweg spüren.

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