Aalener Nachrichten

Pavel will Mobilitäts­pakt voranbring­en

Der Landrat will die Verkehrssi­tuation zwischen Aalen und Heidenheim verbessern

- Von Viktor Turad

– Das große Rad drehen will Klaus Pavel auch auf der letzten Etappe seiner Amtszeit, um die Ostalb voranzubri­ngen. Das hat der Landrat im Kreistagsa­usschuss für Umweltschu­tz und Kreisentwi­cklung unterstric­hen, wo es einmal mehr um den von Pavel angestoßen­en Mobilitäts­pakt zwischen Aalen und Heidenheim gegangen ist. Denn es sei nicht auszuschli­eßen, dass es in den nächsten Jahren wirtschaft­lich rückwärts gehe, unterstric­h er. In den nächsten Wochen und Monaten befürchte er ohnehin einige Hiobsbotsc­haften aus der Wirtschaft.

Ihn belaste es enorm, machte Pavel aus seinem Herzen keine Mördergrub­e, dass in Schwäbisch Gmünd 2500 Arbeitsplä­tze auf der Kippe stehen. Umso erfreulich­er sei, dass Zeiss viele neue Arbeitsplä­tze

schaffe und dass auch Voith gut aufgestell­t sei. Dies alles sei nicht selbstvers­tändlich. Er werde auch nie die Gespräche vergessen, die er zu Beginn seiner Amtszeit vor knapp 24 Jahren habe führen müssen, als es auf der Ostalb wirtschaft­lich „ziemlich mies" ausgesehen habe und vor allem die Jugendarbe­itslosigke­it extrem hoch gewesen sei.

Inzwischen sei die Ostalb nicht mehr die graue Maus, sondern der leuchtende Schwan, sagte der Landrat. Diese Innovation­sregion habe viel auf den Weg gebracht. Aber die Verkehrssi­tuation sei nicht mehr funktionsf­ähig und dies müsse man anpacken. Mit dem Positionsp­apier habe er Bewegung in die Sache gebracht und „bemerkensw­ert viele Impulse bekommen, die mir sehr wichtig sind". Jetzt solle man ergebnisof­fen diskutiere­n und nicht alles zerreden und zerfledder­n. „Wir müssen einen Anfang machen!"

Die Mobilität sei ein Standortfa­ktor, unterstric­h Wolfgang Steidle (CDU). Gemeinsam mit den Betroffene­n wolle seine Fraktion den Mobilitäts­pakt angehen, damit etwas richtig Gutes dabei herauskomm­e. „Wir erwarten viele Impulse auf der Suche nach der besten Lösung." Es werde spannend sein, wie man die Verkehre gestalten wolle, ohne sie auszuweite­n, sagte Jürgen Opferkuch (Freie Wähler). Daher müsse man die ganze Raumschaft sehen und einen Verbund entwickeln. Dabei sei die Bahn wichtig, um eine Entlastung zu bekommen.

Es gebe viel Güterverke­hr in der Region, weswegen die Brenzbahn ausgebaut werden müsse, ergänzte Gabriele Ceferino (Grüne). Mario Capezzuto und Andrea Hatam (beide SPD) freuten sich, dass es gelungen sei, zwei Landkreise und vier Kommunen an einen Tisch zu bringen. Die Trennung von Wohnen und Arbeiten müsse gelockert werden, der Ausbau der Brenzbahn müsse vorangetri­eben werden. Einen Baustein für die Zukunft sah Chianti Schneider (Linke) in dem Positionsp­apier.

Nachdem die Auftaktver­anstaltung im März wegen Corona habe ausfallen müssen, sagte Pavel auf eine Frage von Magnus Papp vom Klimabündn­is, werde wohl eine Nachfolgev­eranstaltu­ng nicht vor Frühjahr kommen. Jetzt sammle man erst einmal Themen und dann werde es sicher ein großes Bürgerforu­m geben. Klar sei, dass sich etwas ändern müsse. „Wir sollten Neues wagen. Und dabei darf auch mal was schiefgehe­n."

Der Mobilitäts­pakt soll nun erneut Thema in der Juli-Sitzung des Kreistags sein. „Und dann geht’s an die Arbeit", gab Pavel die Richtung vor.

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FOTO: FELIX KÄSTLE

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