Pavel will Mobilitätspakt voranbringen
Der Landrat will die Verkehrssituation zwischen Aalen und Heidenheim verbessern
– Das große Rad drehen will Klaus Pavel auch auf der letzten Etappe seiner Amtszeit, um die Ostalb voranzubringen. Das hat der Landrat im Kreistagsausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung unterstrichen, wo es einmal mehr um den von Pavel angestoßenen Mobilitätspakt zwischen Aalen und Heidenheim gegangen ist. Denn es sei nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Jahren wirtschaftlich rückwärts gehe, unterstrich er. In den nächsten Wochen und Monaten befürchte er ohnehin einige Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft.
Ihn belaste es enorm, machte Pavel aus seinem Herzen keine Mördergrube, dass in Schwäbisch Gmünd 2500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen. Umso erfreulicher sei, dass Zeiss viele neue Arbeitsplätze
schaffe und dass auch Voith gut aufgestellt sei. Dies alles sei nicht selbstverständlich. Er werde auch nie die Gespräche vergessen, die er zu Beginn seiner Amtszeit vor knapp 24 Jahren habe führen müssen, als es auf der Ostalb wirtschaftlich „ziemlich mies" ausgesehen habe und vor allem die Jugendarbeitslosigkeit extrem hoch gewesen sei.
Inzwischen sei die Ostalb nicht mehr die graue Maus, sondern der leuchtende Schwan, sagte der Landrat. Diese Innovationsregion habe viel auf den Weg gebracht. Aber die Verkehrssituation sei nicht mehr funktionsfähig und dies müsse man anpacken. Mit dem Positionspapier habe er Bewegung in die Sache gebracht und „bemerkenswert viele Impulse bekommen, die mir sehr wichtig sind". Jetzt solle man ergebnisoffen diskutieren und nicht alles zerreden und zerfleddern. „Wir müssen einen Anfang machen!"
Die Mobilität sei ein Standortfaktor, unterstrich Wolfgang Steidle (CDU). Gemeinsam mit den Betroffenen wolle seine Fraktion den Mobilitätspakt angehen, damit etwas richtig Gutes dabei herauskomme. „Wir erwarten viele Impulse auf der Suche nach der besten Lösung." Es werde spannend sein, wie man die Verkehre gestalten wolle, ohne sie auszuweiten, sagte Jürgen Opferkuch (Freie Wähler). Daher müsse man die ganze Raumschaft sehen und einen Verbund entwickeln. Dabei sei die Bahn wichtig, um eine Entlastung zu bekommen.
Es gebe viel Güterverkehr in der Region, weswegen die Brenzbahn ausgebaut werden müsse, ergänzte Gabriele Ceferino (Grüne). Mario Capezzuto und Andrea Hatam (beide SPD) freuten sich, dass es gelungen sei, zwei Landkreise und vier Kommunen an einen Tisch zu bringen. Die Trennung von Wohnen und Arbeiten müsse gelockert werden, der Ausbau der Brenzbahn müsse vorangetrieben werden. Einen Baustein für die Zukunft sah Chianti Schneider (Linke) in dem Positionspapier.
Nachdem die Auftaktveranstaltung im März wegen Corona habe ausfallen müssen, sagte Pavel auf eine Frage von Magnus Papp vom Klimabündnis, werde wohl eine Nachfolgeveranstaltung nicht vor Frühjahr kommen. Jetzt sammle man erst einmal Themen und dann werde es sicher ein großes Bürgerforum geben. Klar sei, dass sich etwas ändern müsse. „Wir sollten Neues wagen. Und dabei darf auch mal was schiefgehen."
Der Mobilitätspakt soll nun erneut Thema in der Juli-Sitzung des Kreistags sein. „Und dann geht’s an die Arbeit", gab Pavel die Richtung vor.