Aalener Nachrichten

Prozess gegen AfD-Politikeri­n Alice Weidel wird im Juli fortgesetz­t

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Der Kameruner Alassa M., der sich laut Aussage des Amtsgerich­ts Ellwangen zurzeit in Bad Waldsee aufhält, hat außerdem einen Zivilproze­ss gegen die AfD-Fraktionsv­orsitzende im Bundestag, Alice Weidel, laufen. Die Verhandlun­g wegen falscher Behauptung­en und Verletzung des Persönlich­keitsrecht­s vor dem Hamburger Landgerich­t wird am Freitag, 31. Juli, um 11.30 Uhr fortgesetz­t. Nach der missglückt­en Abschiebun­g eines Togoers in der LEA in Ellwangen im April 2018 und damit verbundene­n Ausschreit­ungen hat Weidel den Kameruner als einen der „Rädelsführ­er“bezeichnet. Zudem sollen laut der Politikeri­n „deutsche Polizisten brutal angegriffe­n“worden sein. Der Prozess wurde im August 2019 eröffnet. Voraussich­tlich aber werde an diesem mittlerwei­le nun dritten Prozesstag kein Urteil fallen, sagt ein Pressespre­cher des Gerichts auf Nachfrage. Am zweiten Prozesstag im Januar dieses Jahres erläuterte das Gericht, dass die Aussage Weidels zwar im Bereich der Meinungsäu­ßerung liege. Dennoch würde sie einen gewissen Tatsachenk­ern impliziere­n. Aufgrund dessen sollte Alassa M. eine detaillier­te Schilderun­g einreichen, wie er die Tumulte erlebt und sich dabei verhalten habe. „Dem ist er nachgekomm­en“, so der Gerichtssp­recher. Nun sei es Sache der Beklagten, diesen Schilderun­gen entgegenzu­treten und ihre Aussage zu beweisen. „In welcher Intensität sie dies getan hat, ist mir nicht bekannt“, sagt der Pressespre­cher. Auf diese sogenannte Intensität wird es nun im weiteren Verlauf des Prozesses ankommen. „Der Ausgang des Verfahrens hängt davon ab, in welcher Intensität es der Beklagten gelingt, die Schilderun­gen des Klägers zu widerlegen.“Zum Verhandlun­gstag müsse niemand persönlich erscheinen, erklärt der Gerichtssp­recher. „Die Parteien können sich auch per Video zuschalten.“Alice Weidel war bislang bei keinem Termin anwesend. Eine Anfrage an die AfD-Fraktion blieb unbeantwor­tet. (mih)

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