Aalener Nachrichten

Bundestrai­ner Löw verspricht eine Lösung

Geplante Länderspie­le im September stoßen auf viel Kritik – Bayern-Trainer Flick fordert Runden Tisch

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(dpa) - Die Corona-Krise verschärft auch den uralten Konflikt um die Terminieru­ng von FußballLän­derspielen. Nach Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge fordert auch Trainer Hansi Flick eine Ruhephase statt Einsätzen in der Nations League. Bundestrai­ner Joachim Löw versucht, die Debatte zu beruhigen.

Löw schlägt in dem schnell entflammte­n Konflikt um die September-Länderspie­le moderate Töne an. Sein einstiger Weltmeiste­r-Assistent Flick erwartet aber von seinem ExChef eine Sonderroll­e für die viel belasteten Bayern-Profis. „Es ist eine ganz besondere Situation, die so noch nie da war. Unsere Spieler, aber auch von den anderen deutschen Vereinen, die internatio­nal noch dabei sind, benötigen Zeit zur Regenerati­on“, sagte Flick.

Die Rückkehr der Fußball-Nationalma­nnschaft nach fast zehn Monaten Corona-Zwangspaus­e mit den Partien der Nations League am 3. September gegen Spanien und drei Tage später in der Schweiz sehen einige kritisch. Alle DFB-Akteure, die im August mit ihren Clubs an den Turnieren der Champions League und Europa League teilnehmen, müssten eigentlich im Anschluss „mindestens zwei Wochen Urlaub und zwei Wochen Vorbereitu­ng“auf die neue Saison erhalten, sagte Flick.

Löw hatte zuvor versucht, die durch die UEFA-Planung für Europapoka­l und Nations League aufgekomme­ne Aufregung zu besänftige­n. „Natürlich haben wir stets die Belastung im Blick, gerade auch für die Topspieler. Ich weiß aber, dass sich vor allem diese Spieler auch wieder auf Länderspie­le freuen. Wir werden eine Lösung finden, wenn es so weit ist“, sagte Löw der „Bild“. Der frühere DFB-Sportdirek­tor Flick warb für einen Runden Tisch, eventuell mit Moderator. „Da müssen sich alle zusammense­tzen und entscheide­n, was das Beste für alle ist. Wichtig ist, dass man an die Spieler denkt. Irgendwann ist ein Körper nicht mehr belastbar“, argumentie­rte Flick.

Auch die Spielergew­erkschaft FIFpro warnte vor einer Überbelast­ung der Spieler. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte am Donnerstag die Ansetzung der Länderspie­le gegen die Rummenigge-Kritik verteidigt und darauf hingewiese­n, dass der Verband sogar die EM verschoben habe, damit die nationalen Ligen ihre Spielzeite­n in diesem Sommer beenden können. Nun erwartet man auch bei der UEFA ein Entgegenko­mmen für seine Wettbewerb­e. Das Champions-League-Turnier in Lissabon endet am 23. August. Der Europa-League-Sieger soll zwei Tage zuvor in Köln gekürt werden.

Die Bundesliga soll eventuell am 11. September wieder starten. Die lange Saison endet erst mit der verschoben­en EM im Juli 2021.

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FOTO: IMAGO IMAGES/BBL-FOTO

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