Bei der ARD werden die „Tatorte“knapp
MÜNCHEN (dpa) - Die Folgen der Corona-Krise für Deutschlands beliebteste TV-Reihe „Tatort“sind noch nicht absehbar. Zurzeit ist noch offen, ob alle Sendeanstalten nach dem wochenlangen Drehverbot ihre Sonntagskrimis rechtzeitig fertigstellen können oder ob es nach der Sommerpause und im nächsten Jahr deshalb mehr Wiederholungen geben wird. Die erste Wiederholung einer „Tatort“-Folge an diesem Sonntag ist allerdings geplant, denn in den kommenden Wochen geht die Reihe in die übliche Sommerpause.
Die erste Wunschwiederholung eines „Tatorts“, die von den Zuschauern gewählt wurde, ist am Sonntag um 20.15 Uhr ein Fall aus München: „Tatort: Wenn Frauen Austern essen“aus dem Jahr 2003 mit dem Münchner Team Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl). Auf Platz zwei und drei in der Zuschauergunst lagen zwei Folgen aus Münster mit den Schauspielkollegen Axel Prahl und Jan Josef Liefers.
Wie es nach der Sommerpause weitergeht, ist ungewiss. „Die Planung für die Sonntagskrimi-Erstsendungen nach der Sommerpause wird ständig an die aktuellen Gegebenheiten angepasst“, teilte Lars Jacob, Sprecher aus der Programmdirektion des Ersten in München, mit. Im Augenblick sei noch nicht absehbar, „ob es zu coronabedingten Ausfällen kommen wird und wie diese zu kompensieren wären“.
Im Saarland wird allerdings wieder gedreht. Mit zehn Wochen Verspätung wegen des Corona-Drehverbots kann das neue „Tatort“-Ermittlerduo dort den zweiten Fall in Angriff nehmen. Wie der SR bestätigte, starten am kommenden Mittwoch die Dreharbeiten, womit die Saarländer die Ersten sind, die eine neue „Tatort“-Folge drehen. Die beiden Kommissare Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) suchen in „Der Herr des Waldes“den Mörder einer 18-Jährigen. Viele Ermittlungen werden im Freien stattfinden – zur Erleichterung von Regisseur Christian Theede. „In diesen Corona-Zeiten kommt uns das natürlich zupass.“
Ebenfalls fortgesetzt werden kommende Woche die Dreharbeiten zum „Tatort: Hetzjagd“(Arbeitstitel) des SWR mit Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Der WDR, der NDR und der HR mussten ihre Dreharbeiten verschieben und arbeiten an neuen Terminen.
Auch der Dreh zum Dresden„Tatort: Rettung so nah“musste unterbrochen werden. Jedoch waren bis dahin viele Szenen, die körperliche Nähe erfordern, bereits abgedreht, was eine baldige Fertigstellung erleichtern dürfte.