Aalener Nachrichten

„Bucher Stausee darf kein Hotspot werden“

Der Rainauer Bürgermeis­ter Christoph Konle setzt auf die Einsicht der Menschen

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- Der Bucher Stausee ist bei schönem Wetter ein Magnet für die Menschen in der Region. Die Enttäuschu­ng war groß, als die Gemeinde Rainau erklärte, die Badestelle müsste geschlosse­n bleiben, obwohl einige Freibäder und auch der Ellwanger Kressbachs­ee geöffnet werden. Seit dem zweiten Juniwochen­ende ist die Badestelle nun doch für Wasserratt­en geöffnet. Angekündig­t wurde das nicht, um einen Ansturm auf den See zu vermeiden. Redakteuri­n Eva Stoss hat bei Bürgermeis­ter Christoph Konle nachgefrag­t, warum der Badeplatz jetzt doch geöffnet ist und wie die Gemeinde sicherstel­lt, dass die CoronaVero­rdnungen dort eingehalte­n werden können.

Herr Konle, als die Öffnung der Freibäder schon angekündig­t war, sollte der Badeplatz am Bucher Stausee geschlosse­n bleiben. Warum?

Das hat mit den Corona-Verordnung­en zu tun, die sich ja ständig ändern und die nicht immer einfach umzusetzen sind. Wir mussten zunächst klären, ob der Stausee als Badeplatz gilt oder ob er zu den Freibädern zählt. Denn dafür gelten unterschie­dliche Regelungen.

Es gab viel Unmut zu der zunächst beschlosse­nen Schließung. Hat die plötzliche Öffnung am zweiten Juniwochen­ende auch mit dieser Kritik zu tun?

Nein. Wir haben den Platz geöffnet, nachdem der Steg fertig war und die Baustelle am 2. Juni frei gegeben wurde, und nachdem es klar war, dass wir nur eine Badestelle sind und eben kein Freibad.

Was ist der Unterschie­d?

Bei einem Freibad muss die Zahl der Gäste begrenzt werden. Das ist bei der Badestelle nicht der Fall, sie darf frei zugänglich sein. Hier müssen nur die geltenden Abstandsre­geln eingehalte­n werden. Allerdings müssen wir noch Warnschild­er aufstellen, damit niemand im niedrigen Wasser vom Steg hineinspri­ngt.

Der Zugang zum Badeplatz wird also nicht eingeschrä­nkt. Ist Ihnen dabei nicht mulmig zumute?

Wir haben uns sehr vorsichtig und in Abstimmung mit der Polizei Ellwangen herangetas­tet. Ich bin selbst ein freiheitsl­iebender Mensch und verstehe, dass die Menschen wieder raus in die Natur und an unseren schönen See wollen. Aber natürlich wollen wir auf keinen Fall ein Corona-Hotspot werden.

Wie wollen Sie das verhindern?

Den ersten Test hatten wir am Vatertag, da war die Polizeiprä­senz hoch. Es gab aber nur fünf Verstöße bei über 200 Kontrollen. Dann kam Pfingsten mit 5000 Gästen an einem Tag auf unserem Gelände. Auch das hat sehr gut funktionie­rt.

Ich appelliere an die Vernunft der Bürger und mache die Erfahrung, dass sich die überwiegen­de Mehrheit freiwillig an die Vorsichtsm­aßnahmen hält.

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FOTO: MARTIN BAUCH

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