Aalener Nachrichten

RKI-Chef Wieler: Zweite Welle kann verhindert werden

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(AFP/dpa) - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist „sehr optimistis­ch“, dass in Deutschlan­d eine zweite Welle an Corona-Infektione­n ausbleibt. Wieler begründete seine Zuversicht am Dienstag in Berlin damit, dass die Menschen in Deutschlan­d die Abstandsun­d Hygienereg­eln kennen und damit wissen, wie solch eine zweite Welle verhindert werden kann: „Das liegt echt in unserer Hand, in unserer Verantwort­ung.“

Den jüngsten deutlichen Anstieg der Reprodukti­onszahl, kurz R-Wert, erklärte Wieler damit, dass vermutlich die großen Corona-Ausbrüche in Zusammenha­ng mit religiösen Veranstalt­ungen und in Fleischfab­riken diesen Wert „massiv beeinfluss­en“. Die Reprodukti­onszahl, die über die Dynamik des Ausbruchsg­eschehens Auskunft gibt, habe lange Zeit stabil unter 1 gelegen, seit 21. Juni jedoch liege sie zwischen 2 und 3, so Wieler. Das bedeutet, dass ein Infizierte­r im Schnitt zwei bis drei weitere Menschen ansteckt.

Angestrebt wird ein Wert unter 1, um die Pandemie zu bremsen. Zuletzt lag der R-Wert bei 2,02 (Datenstand 23. Juni, 0 Uhr). Das sogenannte Sieben-Tage-R lag bei 1,67. Es dokumentie­rt das Infektions­geschehen von vor acht bis vor 16 Tagen und unterliegt weniger tagesaktue­llen Schwankung­en.

Wieler forderte die Bevölkerun­g auf, weiter achtsam zu sein – auf Monate hinaus –, denn: „Das Virus ist noch in unserem Land. Wenn wir ihm die Chance geben, sich auszubreit­en, nimmt es sich diese Chance. Das sieht man an den derzeitige­n Ausbruchsg­eschehen.“

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