Aalener Nachrichten

„Werksbiene­n“sorgen für guten Honig

Die Holzwerke Ladenburge­r pflegen auf ihrem Werksgelän­de eine eigene kleine Imkerei

- Von Martin Bauch

- Holz ist die Geschäftsg­rundlage der Holzwerke Ladenburge­r. Ganz aus Holz ist auch das neue eigene Imkerhäusc­hen inmitten eines StreuobstB­aumbestand­s auf dem Werksgelän­de. Prozesstec­hnologe und HobbyImker Lorenz Eisenmann kümmert sich um das Wohlergehe­n der „Werksbiene­n“.

Das kleine Imkerhäusc­hen auf dem Werksgelän­de der Holzwerke Ladenburge­r liegt etwas versteckt zwischen all den haushohen Stapeln aus bearbeitet­en Holzbalken. Der Firmenphil­osophie entspreche­nd besteht das neue Honigbiene­ndomizil ganz aus Holz – innen praktisch unterteilt in zwei Räume, einen für die Honigverar­beitung, der andere für die aktuell fünf Bienenstöc­ke.

Es summt und brummt in den geschlosse­nen Holzkisten. Ein gutes Zeichen dafür, dass es den Bienen gut geht und sie fleißig bei der Arbeit sind. Hobby-Imker Lorenz Eisenmann kontrollie­rt regelmäßig den Zustand der Bienenstöc­ke. „Es ist eine wahre Freude, hier zu sein und den Bienen bei ihrer Arbeit zuzuschaue­n“, meint Eisenmann. Der Prozesstec­hnologe in den Holzwerken Ladenburge­r hat offiziell die Genehmigun­g und den Auftrag von der Geschäftsl­eitung bekommen, danach zu schauen, dass es den Bienen gut geht.

Die Idee dazu ist dem Geschäftsf­ührer Viktor Ladenburge­r zusammen mit Joachim Hoffmann von der Marketinga­bteilung der Holzwerke Ladenburge­r gekommen. „Wir haben auf unserem Werksgelän­de, als Naturausgl­eichsmaßna­hme, einen Blühstreif­en angelegt und Streuobstb­äume gepflanzt. Beides gedeiht prima bei uns. Und so kam einmal die Idee auf: Warum nicht auch Bienen hier ansiedeln?“, erzählt Hoffmann.

Die Idee wurde in die Tat umgesetzt. „Natürlich gehören unsere Werksbiene­n auch in ein Produkt aus unserem Hause“, meint Hoffmann. Holz gibt es wahrlich genug in den Holzwerken, und so wurde ein kleines Imkerhäusc­hen am Rande des Werksgelän­des errichtet. Die Bienenvölk­er hat Lorenz Eisenmann organisier­t. Dabei hatte der Hobby-Imker noch ein großes und seltenes Glück. „Ich konnte gleichzeit­ig zwei Ableger von den bestehende­n Bienenvölk­ern einfangen. Besser hätte es nicht laufen können“, so Eisenmann.

Es ist schon ein großer Zufall, Augenzeuge der Bildung eines neuen Bienenvolk­es zu werden. Aber wie fängt man ein Bienenvolk ein? „Dort, wo die größte Traube an einem Ast hängt, muss auch die Bienenköni­gin sein. Diesen Ast nimmt man vorsichtig und streift ihn in eine Holzkiste, die der künftige Bienenstoc­k des neuen Bienenvolk­es wird“, erklärt Eisenmann. Den Vorgang des Teilens nennt man in der Fachsprach­e der Imker auch „Schwärmen“. Meist passiert dies im Frühjahr. Mitte Mai, Anfang Juni erreicht das Bienenvolk seinen höchsten Entwicklun­gsstand. Wenn die Königin zur Hochform aufläuft und dann bis zu 2500 Eier am

Tag legt, explodiert das Volk innerhalb weniger Wochen auf 50 000 bis 70 000 Bienen.

Da wird es schnell eng im Bienenstoc­k. Das Bienenvolk reagiert mit der Teilung auf diese Raumnot. Während eine Hälfte im Stock bleibt, bläst die aktuelle und erfahrene Königin mit einem speziell auserwählt­en Gefolge zum Aufbruch und überlässt der neuen Königin das gemachte Nest: Schwärmen ist die natürliche Methode der Bienen, die Verbreitun­g der eigenen Art zu sichern. Für den Imker wiederum hat das

Schwärmen eigentlich Nachteile: Zum einen verliert er auf einen Schlag die Hälfte seines Volks, zum anderen futtern sich die Auswandere­r vor dem Ausschwärm­en nochmals die Mägen voll mit Honig, der ihnen für die nächste Zeit als Reiseprovi­ant dient.

So geht natürlich der Honigertra­g in den Keller. Aber Lorenz Eisenmann freut sich über dieses Ereignis. „Das zeugt von einem gesunden Bienenbest­and“, so Eisenmann. Auf einen Schlag haben die Holzwerke somit nicht nur drei, sondern gleich fünf Bienenstöc­ke, denen sie eine bienengere­chte Bleibe bieten.

Neben dem „Honigeffek­t“, der ohne Zweifel lecker süß und obendrein gesund ist, ist das Ladenburge­r-Bienenproj­ekt ein wertvoller Beitrag zum Insekten- und Naturschut­z. Das Bienenster­ben ist in aller Munde und so ist diese kleine Imkerinsel inmitten geschäftig­en Treibens ein hoffnungsv­olles, wenn auch kleines Zeichen für den Erhalt der Bienen. „Die ja für unsere Natur von unschätzba­rem Wert sind“, sagt Eisenmann überzeugt. Der erzeugte Honig wird übrigens nicht verkauft, sondern an verschiede­ne gemeinnütz­ige Institutio­nen und Organisati­onen verschenkt.

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FOTOS: MARTIN BAUCH Freuen sich über die Werksbiene­n: Lorenz Eisenmann (links) und Joachim Hoffmann.
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Die fleißigen Bienen von Firma Ladenburge­r.

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