Aalener Nachrichten

„Verhalten bestimmt, ob es eine zweite Welle geben wird“

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- Was wir alle tun können, um das Risiko einer zweiten Welle zu minimieren, erklärt Virologe Professor Thomas Mertens im Gespräch mit Theresa Gnann.

In Israel wurden Mitte Mai die Hygiene-Maßnahmen gelockert. Inzwischen hat das Land jeden Tag Hunderte Neuinfekti­onen. Auch in Deutschlan­d werden die Maßnahmen gelockert. Im Sommer fahren zudem viele in den Urlaub. Befürchten Sie eine zweite Welle? Obwohl es mittlerwei­le erste Untersuchu­ngen zur Saisonalit­ät von Sars-CoV-2 gibt, wissen wir leider immer noch nicht genau, wie sich das Virus im Sommer verhalten oder verbreiten wird. Eines scheint klar, nämlich dass der vermehrte Aufenthalt im Freien günstig für einen Schutz vor Ansteckung ist. Im Übrigen hängt das Risiko des Einzelnen zu Hause und im Urlaub von seinem Verhalten ab. Die

Überlegung­en und Regeln sind eigentlich sehr leicht einsichtig:

Nicht in

Gegenden mit vielen

Neuinfekti­onen reisen, wo die Wahrschein­lichkeit der

Begegnung mit einem infektiöse­n Menschen größer ist. Möglichkei­ten der medizinisc­hen Versorgung vor Ort gegebenenf­alls berücksich­tigen. Reiseund Rückreisem­öglichkeit­en bedenken. Viel im Freien aufhalten und nicht in Menschengr­uppen. Räume gut lüften und Menschengr­uppen in Räumen meiden. Abstandsre­geln wahren. In besonderen, nicht vermeidbar­en Situatione­n mit Menschenan­sammlungen und nach den Regeln des Gastlandes Mund-NasenSchut­z verwenden. Es wird vor allem von unserem Verhalten abhängen, ob es eine zweite Welle geben und wie diese verlaufen wird. Vor dem kommenden Winter sollten sich alle Personen mit Risiko für eine schwere Erkrankung gegen Grippe impfen lassen, um möglichst Doppelinfe­ktionen zu vermeiden.

Eine Studie aus den USA zeigt, dass etwa die Hälfte aller Coronaviru­s-Patienten, die sich im Krankenhau­s befinden, an neurologis­chen Symptomen wie Schwindel oder Konzentrat­ionsschwie­rigkeiten leidet. Befällt das Virus also auch das Gehirn?

Ja, es ist mittlerwei­le ganz gut bekannt, dass Sars-CoV-2-Infektione­n viele Organsyste­me betreffen können und auch häufig neurologis­che Symptome verursache­n. Es ist richtig, dass man vermutet, dass eine zusätzlich­e Ursache für schwerste, schwer behandelba­re Lungenentz­ündungen in einer Beteiligun­g des Atemzentru­ms liegt.

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