Aalener Nachrichten

„Großartige Gemeinscha­ftsleistun­g“

Letzter Tag der Fieberambu­lanzen – Landrat ruft Bürger zur Wachsamkei­t auf

- Von Nicole Beuther

- Am Freitag wurde der Betrieb der Fieberambu­lanzen in Schwäbisch Gmünd und Aalen eingestell­t. Ab sofort erfolgt die Versorgung der Covid-Verdachtsp­atienten durch die Hausarztpr­axen, deren Versorgung mit Schutzklei­dung sich wesentlich verbessert hat.

Bürgermeis­ter Dr. Joachim Bläse und Landrat Klaus Pavel nahmen den letzten Tag der Fieberambu­lanzen zum Anlass, um all den Ärzten und Helfern zu danken, die in den vergangene­n Wochen im Einsatz waren.

Zum Gmünder Team gehörten 25 Ärzte und 14 weitere Helfer. Auch das Deutsche Rote Kreuz hatte Personal zur Verfügung gestellt. Hatte das Team anfangs mit 50 Personen täglich gerechnet, waren es im Durchschni­tt 20 bis 25 Covid-Verdachtsp­atienten, die nach einem Telefonat mit ihrem Hausarzt an die Fieberambu­lanz Gmünd weiterverw­iesen wurden. An den Start gegangen war diese am 20. April.

Im Gmünder Raum, so Dr. Bertold Schuler, gebe es aktuell 70 Verdachtsp­atienten pro Woche. Eine Anzahl, die es den Hausärzten möglich macht, ab sofort die Versorgung zu übernehmen. Praxen, die aufgrund mangelnder Ausrüstung die Versorgung nicht übernehmen können, können sich telefonisc­h an eine der drei Corona-Schwerpunk­tpraxen in Heubach (Dres. med. Knodel und Bessler), Lorch (Dr. med. Hefele-Golubic) und Gmünd (Dr. med. Fuchs) wenden.

Für Verdachtsp­atienten gilt nach wie vor, dass der erste Ansprechpa­rtner immer die Hausarztpr­axis ist, die telefonisc­h kontaktier­t werden sollte.

„Sollten die Zahlen wieder steigen, können wir auf die Notfallpra­xis im Stauferkli­nikum zurückgrei­fen“, sagt Dr. Schuler. Der bisherige Ort der Gmünder Fieberambu­lanz – der Wippidu-Kindergart­en – soll schon bald wieder den Kindern zur Verfügung gestellt werden.

Dass die örtlichen Strukturen gut funktionie­ren wertet eBürgermei­ster Joachim Bläse als größten Erfolg der Krise. Er dankte der Kreisärzte­schaft für die vielen zusätzlich­en Schichten und sagte: „Wir haben das Gefühl, dass die Ärzte untereinan­der gut abgestimmt sind.“Man dürfe nicht in Panik verfallen, wenn der eine oder andere Fall auftrete.

Auch wenn die Fallzahlen insgesamt sinken, machte Landrat Klaus Pavel beim Pressegesp­räch auf die aktuelle Anzahl von 40 Coronafäll­en aufmerksam und bat die Öffentlich­keit, wieder mehr Sorgfalt walten zu lassen. Gab es am 16. Juni im Ostalbkrei­s „nur“noch 14 aktive Coronafäll­e, hatte sich die Zahl bis gestern wieder verdreifac­ht. Der Landkreis habe die Situation im Griff. „Wir wissen, wo die Infizierte­n sind und welche Infektions­ketten es gibt“, sagte Pavel, der auch erklärte, dass der Landkreis in der Lage sei, innerhalb von 24 Stunden ein Notfallzen­trum einzuricht­en. Auch personell sieht er den Landkreis gut aufgestell­t.

Am Freitagmit­tag wandte sich der Landrat mit einem öffentlich­en Aufruf an alle Bürger im Ostalbkrei­s mit dem dringenden Appell, trotz der vom Land erlassenen Lockerunge­n weiterhin konsequent auf die Abstandsun­d Hygienereg­elungen zu achten. Pavel: „Wir alle haben vor Augen, wie schnell die Situation wieder kippen kann und die Coronazahl­en exponentie­ll steigen können. Niemand von uns möchte zurück in einen Lockdown!“Im Ostalbkrei­s müsse man spätestens dann handeln, wenn binnen sieben Tagen 157 Neuinfekti­onen verzeichne­t werden.

Angesichts der Entwicklun­gen der letzten Tage sei er in großer Sorge. Pavel: „Bitte lassen Sie uns das Erreichte nicht leichtfert­ig aufs Spiel setzen und halten Sie sich auch weiterhin an die Maskenpfli­cht, wahren Sie Abstand und beachten Sie die Händehygie­ne und die Husten- und Niesetiket­te! Auch wenn wir uns ab 1. Juli wieder in Gruppen von bis zu 20 Personen treffen dürfen: Seien Sie wachsam und schützen Sie sich und andere! Es gilt unbedingt, eine zweite Infektions­welle zu vermeiden!“

Bei der Fieberambu­lanz in Schwäbisch Gmünd fanden bislang 800

Untersuchu­ngen statt. In der Fieberambu­lanz Aalen fanden 1600 Untersuchu­ngen statt, hier gab es allerdings ausgeweite­te Öffnungsze­iten. Die Container auf dem Greutplatz bleiben aus Infektions­gründen noch 14 Tage stehen. Danach werden sie abgebaut.

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FOTO: RZ Der gestrige Tag in der Gmünder Fieberambu­lanz war der letzte für die fleißigen Helfer Timo Buske, Sigrid Schwarz und Manuel Gerst (von links).

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