Aalener Nachrichten

Als Schüler von Spitzenspo­rtlern lernen

Gezielt Leistung abrufen: Wie sinnvolle Vorbereitu­ng aussieht

- Von Amelie Breitenhub­er

Auszubilde­nde müssen nicht nur in ihrem Arbeitsall­tag zeigen, was sie können. Auch in der Berufsschu­le sind gute Leistungen gefragt – und das Ergebnis von Zwischenpr­üfung und Abschlussp­rüfung kann beeinfluss­en, wo es dann als Geselle oder Gesellin beruflich hingeht.

Aber wie bekommt man den ganzen Stoff eigentlich in seinen Kopf? Henning Beck, Biochemike­r, Neurowisse­nschaftler und Autor hat dazu ein Buch geschriebe­n. Er unterschei­det zwischen Lernen und Verstehen. „Will ich einen Test-Knacker oder will ich Leute, die auch was verstehen wollen?“, sagt er im Gespräch. Wissen entstehe erst dann, wenn man sich selbst aktiv mit etwas auseinande­rsetzt.

Auszubilde­nde können seiner Ansicht nach glücklich darüber sein, dass die duale Ausbildung in Deutschlan­d das Beste aus zwei Welten kombiniert. Gerade der duale Ansatz aus Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschu­le helfe dabei, Dinge wirklich zu verstehen. Das allein bringt die meisten noch nicht durch die Prüfung. Weitere Tipps des Experten:

Fragen stellen: Als Auszubilde­nder oder Schüler habe man den Vorteil, dass man sich in einem geschützte­n System ausprobier­en kann, so Beck. Man darf also nachfragen und auch grundsätzl­ich hinterfrag­en, warum man manche Dinge überhaupt lernen muss. Auch das helfe beim Verstehen. Lernstoff aufzuberei­ten. Dafür plant man etwa vier Wochen ein. Im zweiten Block wiederholt man den Stoff, aus einer etwas anderen Perspektiv­e. Dafür nimmt man sich etwa eine Woche bis zehn Tage Zeit.

Im dritten Block bringt man sich letztlich in „Bestform“und kann aufgrund der Vorarbeit in drei bis vier Tagen noch einmal durch den gesamten Stoff gehen. „Am Ende kann ich an jedem beliebigen Tag meine Leistung abrufen. Das gibt in der Prüfung Sicherheit“, so Beck.

Abwechseln­d lernen statt nacheinand­er: Sich etwa vor der Zwischenod­er Abschlussp­rüfung auf verschiede­ne Fächer gleichzeit­ig vorzuberei­ten, muss laut Beck gar kein Nachteil sein. Es sei aber sinnvoll, die Fächer zu verzahnen, anstatt alles nacheinand­er lernen zu wollen. Das heißt: Man plant zum Beispiel am Tag Lernblöcke zu drei verschiede­nen Fächern ein, und lernt sie nicht an drei aufeinande­rfolgenden Tagen.

Henning Beck:

Ullstein, 266 S., 19,90 Euro. ISBN: 978-3-55020049-6.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA
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FOTO: BORIS ROESSLER/DPA

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