Als Schüler von Spitzensportlern lernen
Gezielt Leistung abrufen: Wie sinnvolle Vorbereitung aussieht
Auszubildende müssen nicht nur in ihrem Arbeitsalltag zeigen, was sie können. Auch in der Berufsschule sind gute Leistungen gefragt – und das Ergebnis von Zwischenprüfung und Abschlussprüfung kann beeinflussen, wo es dann als Geselle oder Gesellin beruflich hingeht.
Aber wie bekommt man den ganzen Stoff eigentlich in seinen Kopf? Henning Beck, Biochemiker, Neurowissenschaftler und Autor hat dazu ein Buch geschrieben. Er unterscheidet zwischen Lernen und Verstehen. „Will ich einen Test-Knacker oder will ich Leute, die auch was verstehen wollen?“, sagt er im Gespräch. Wissen entstehe erst dann, wenn man sich selbst aktiv mit etwas auseinandersetzt.
Auszubildende können seiner Ansicht nach glücklich darüber sein, dass die duale Ausbildung in Deutschland das Beste aus zwei Welten kombiniert. Gerade der duale Ansatz aus Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule helfe dabei, Dinge wirklich zu verstehen. Das allein bringt die meisten noch nicht durch die Prüfung. Weitere Tipps des Experten:
Fragen stellen: Als Auszubildender oder Schüler habe man den Vorteil, dass man sich in einem geschützten System ausprobieren kann, so Beck. Man darf also nachfragen und auch grundsätzlich hinterfragen, warum man manche Dinge überhaupt lernen muss. Auch das helfe beim Verstehen. Lernstoff aufzubereiten. Dafür plant man etwa vier Wochen ein. Im zweiten Block wiederholt man den Stoff, aus einer etwas anderen Perspektive. Dafür nimmt man sich etwa eine Woche bis zehn Tage Zeit.
Im dritten Block bringt man sich letztlich in „Bestform“und kann aufgrund der Vorarbeit in drei bis vier Tagen noch einmal durch den gesamten Stoff gehen. „Am Ende kann ich an jedem beliebigen Tag meine Leistung abrufen. Das gibt in der Prüfung Sicherheit“, so Beck.
Abwechselnd lernen statt nacheinander: Sich etwa vor der Zwischenoder Abschlussprüfung auf verschiedene Fächer gleichzeitig vorzubereiten, muss laut Beck gar kein Nachteil sein. Es sei aber sinnvoll, die Fächer zu verzahnen, anstatt alles nacheinander lernen zu wollen. Das heißt: Man plant zum Beispiel am Tag Lernblöcke zu drei verschiedenen Fächern ein, und lernt sie nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen.
Henning Beck:
Ullstein, 266 S., 19,90 Euro. ISBN: 978-3-55020049-6.