Aalener Nachrichten

Bauherren können Erschließu­ngskosten senken

Wer rechtzeiti­g Wasser- und Stromansch­lüsse plant und selbst gräbt, der kann beim Hausbau sparen

- Von Ann-Kristin Wenzel

(dpa) - Beim Hausbau sind nicht nur Grundstück und Material zu zahlen. Auch für die Erschließu­ng müssen Bauherren in die Tasche greifen. Dabei geht es nicht nur um die Kosten einer neuen Straße vor der Haustür, erklärt Beraterin im Bauherren-Schutzbund Evelyn Wernecke.

Auf welche Erschließu­ngskosten müssen sich Bauherren einstellen?

Die Kosten sind je nach Region und Grundstück sehr unterschie­dlich. Wichtig ist zu wissen: Es gibt eine äußere Erschließu­ng des Baugebiets und eine sogenannte innere Erschließu­ng, den Anschluss des Grundstück­s und Gebäudes.

Die Kosten für die Erschließu­ng des Gebiets können Versorgung­sträger oder Kommunen teilweise auf die Bauherren umlegen. Fertige Baugrundst­ücke in Baugebiete­n sind dagegen in der Regel erschlosse­n und die Kosten schon beim Grundstück­skauf eingepreis­t.

Bei der inneren Erschließu­ng werden entweder die Anschlüsse von der Straße hin auf das Grundstück verlegt. Oder auf Antrag des

Bauherren werden sie direkt ins Gebäude gelegt. Das sind die Anschlüsse für Strom, Gas, Wasser, Elektro, Telefonans­chluss und – je nach Region und Notwendigk­eit – auch zur Entwässeru­ng. Beim Abwasserzw­eckverband kann eingesehen werden, was dabei gilt.

Wie können Bauherren bei der Erschließu­ng sparen?

Wie teuer es wird, richtet sich zum Beispiel nach den Versorgung­strägern, den Anforderun­gen und dem Aufwand, der für die Arbeiten nötig ist - muss etwa Asphalt aufgeschni­tten werden, um Leitungen unter einer Straße zu verlegen? Das muss man immer mit den örtlich Zuständige­n abklären.

Bauherren können Kosten sparen, wenn sie selbst den Schacht graben – jedoch lediglich auf dem eigenen Grundstück. Bei den Hausanschl­üssen wird von der Mitte der Straße aus die erforderli­che Anschlussl­änge errechnet, die bis zum Haus noch geschachte­t werden muss. Den Anschluss an sich dürfen aber nur bestimmte Unternehme­n herstellen, die zum Beispiel für die jeweiligen Wasserverb­ände im speziellen Gebiet zugelassen sind.

Und wenn ein Haus mit zwei Wohnungen und einem gemeinsame­n Anschlussr­aum zur Unterverte­ilung gebaut wird, sind nur einmal Anschlussk­osten zu zahlen. Bauen zwei Bauherren ein Doppelhaus, zahlt dagegen jeder für seinen Anschluss.

Können nachträgli­ch Kosten dazukommen?

Wenn man nach einem Umbau einen neuen Bauantrag stellen muss, kann es sein, dass ein neuer Anschluss notwendig wird, zum Beispiel weil der bisherige veraltet ist. Ich kann nur empfehlen, sich vorher beim örtlichen Anbieter zu erkundigen, wie teuer es wird, um besser planen zu können.

Verbessert die Stadt oder Gemeinde eine Straße, die am Grundstück vorbeiläuf­t, kann sie dafür in manchen Bundesländ­ern einen Straßenaus­baubeitrag erheben.

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FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA Strom, Wasser, Gas – und die Verkehrsan­bindung: Bei den Erschließu­ngskosten kann für Bauherren einiges an Geld zusammenko­mmen.

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