Aalener Nachrichten

Neue grüne Welt

- (vp) untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Nichts bleibt bekanntlic­h, wie es war. Auf der Suche nach der grünen Welt von gestern leuchtet beispielsw­eise der 18. Oktober 1984 auf. An diesem Tag sagte im Deutschen Bundestag der Abgeordnet­e Joseph Fischer den legendären Satz: „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“. Gemeint war der Bundestags­vizepräsid­ent Richard Stücklen von der CSU. Fischer flog aus dem Saal. Gut 14 Jahre später flog er als Außenminis­ter in dunklen Anzügen durch die Welt. Er wollte jetzt unbedingt mit einem Diplomaten verwechsel­t werden.

Damit wären wir bei Fischers heutigen Parteifreu­nden (m/w/d). Die können ja wie die SPD eine gemischtge­schlechtli­che Generaldir­ektion vorweisen. Sie hört auf den Namen Baerbock-Habeck oder umgekehrt und macht neuerdings komische Sachen. So hat sie den 75. Geburtstag der CDU gefeiert. In einem Gastbeitra­g für die „FAZ“preisen Baerbock-Habeck die Christdemo­kraten als „Garant für Stabilität und Verlässlic­hkeit“. Hhmm … Dem Vernehmen nach waren beide weder betrunken noch bekifft, das macht die Sache noch rätselhaft­er. Und es geht weiter. Im Entwurf des neuen grünen Grundsatzp­rogramms wird die EU gefeiert und – horribile dictu – die Nato gelobt. Die Homöopathi­e-Kügelchen sollen nicht mehr von den Kassen finanziert werden, stattdesse­n liebäugeln die Grünen mit Gentechnik, Bildung und Wirtschaft­swachstum. Die Absicht ist klar: Sie machen einen auf Kretschman­n und wollen bei der nächsten Wahl mit der CDU verwechsel­t werden. Eventuell geht sogar ihr Fraktionsd­irektor Anton Hofreiter zum Friseur.

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FOTO: DPA Kellner mit Karte: Gibt es im neuen grünen Grundsatzp­rogramm eigentlich auch einen Vordruck für Koalitions­verträge mit der Union?

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