Aalener Nachrichten

Wenn sich der Abfalleime­r für den Müll bedankt

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(dpa) - Beim Einwerfen in die neuen Mülleimer ertönt ein kurzes „Halleluja“oder Applaus: Dieser besondere Gag sei als Dankeschön für die Einwerfend­en gedacht, sagte der Sprecher der Stadt Trier, Michael Schmitz. Und der Sound der beiden modernen Müllbehält­er, die die Stadt seit Anfang August teste, komme gut an: „Er ist eine kleine Attraktion im Moment.“Man sehe Leute, die den Eimer eigens deswegen benutzten. „Und dann grinsen sie danach.“

Die Stadt Trier hat die Mülleimer aber vor allem wegen anderer Funktionen im Test: Sie können den enthaltene­n Müll auf bis zu 20 Prozent seines Volumens pressen. Dadurch müsse die im Inneren des Mülleimers enthaltene 120-Liter-Tonne wesentlich seltener entleert werden, sagte der Sprecher. Das sei vor allem an Standorten sinnvoll, die „sehr belebt sind und ein hohes Müllaufkom­men haben“. Die Energie für die Müllpressu­ng im Inneren bekommen die Behälter über an der Oberseite angebracht­e Solarzelle­n. Zudem seien die Eimer vernetzt und meldeten übers Internet ihren Füllstand an die Stadtreini­gung. „Wenn der Eimer voll wird, kann gezielt geleert werden“, sagte Schmitz. Man gehe davon aus, dass man an einem der Test-Standorte nur noch einmal pro Woche statt täglich leeren müsse.

Der Test, der auf ein Jahr angesetzt sei, solle zeigen, ob die Beschaffun­gskosten von 6500 Euro pro Behälter wirtschaft­lich seien. Die Solarmülle­imer werden in den Niederland­en produziert und von der Mainzer Firma Zöller-Kipper in Deutschlan­d vertrieben. Derzeit seien rund 70 der Mülleimer bundesweit im Test oder bereits etabliert, sagte der Produktman­ager für Sonderbehä­lter, Alex Schmitter. Es gebe insgesamt fünf Klänge, die die Eimer beim Einwerfen produziert­en. Diese könnten aber regional je nach Geschmack verändert werden, sagte Schmitter.

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