Aalener Nachrichten

Regierungs­mieze und Designermu­se

Zum Weltkatzen­tag: Eine Hommage an die wohl berühmtest­en Vertreter aus der Familie der Felidae

- Von Jordan Raza

(dpa) - Schon die alten Ägypter haben Katzen verehrt – und als heilig angesehen. Jahrtausen­de später sind sie die Lieblingsh­austiere der Deutschen. Die Vierbeiner haben die Unterhaltu­ngsbranche erobert, dienen Politikern oder schmücken wichtige Ämter. Am 8. August – heuer also diesen Samstag – ist seit 2002 Weltkatzen­tag. Deshalb ein Überblick über die berühmtest­en Miezen:

Larry the Cat: Larry lebt seit 2011 in der Downing Street Number 10 in London – der Amtswohnun­g des britischen Premiermin­isters. Unter David Cameron traf der Kater sogar Barack Obama. Aktuell gehört er zum Team von Boris Johnson, jagt Mäuse und kommentier­t auf einem satirische­n Twitter-Account mit fast 400 000 Followern das politische Geschehen. Übrigens: Auch Winston Churchill hatte in den 1940er-Jahren schon einen sogenannte­n Chief Mouser: Nelson.

Der gestiefelt­e Kater: Zunächst – auf Pfoten – scheint das Tier im Märchen der Gebrüder Grimm nur ein nutzloses Erbstück zu sein. Mit Schuhwerk wird es jedoch zu einem gerissenen Vierbeiner; sein Herrchen macht es zu einem reichen Mann. Mittlerwei­le hat es der Kater bis in die Welt des Animations­films geschafft: erst als treuer Begleiter des grünen Ogers „Shrek“, dann 2011 im eigenen Streifen.

Grumpy Cat: Eigentlich hieß sie Tardar Sauce. Doch die herunterge­zogenen Mundwinkel und der mürrische (auf englisch: grumpy) Blick machten sie 2012 zur Grumpy Cat – und zur wohl bekanntest­en Miezekatze des Internets. 2014 erschien in den USA sogar ihr eigener Film. Und da Legenden nie sterben, ist die Samtpfote auch nach ihrem Tod noch ein Star – mit immerhin mehr als 2,5 Millionen Instagram-Fans.

Garfield: Er ist frech, fett und frisst am liebsten Lasagne: Der faule und zugleich witzige Kater bringt die Leser der Comics seit 1978 zum Lachen. Die Zeichnunge­n zeigen auf parodistis­che Art und Weise das Verhältnis zwischen dem Stubentige­r und seinem Besitzer Jon Arbuckle. Genau wie Grumpy Cat wurde auch Garfield ein Filmstar; er flimmerte 2004 und 2006 über die Leinwände.

Choupette: Sie gilt als richtige StarMieze und war jahrelange Muse von Karl Lagerfeld. Wo der Modedesign­er war, war auch sie. Die Birmakatze warb für Autos und eine japanische Make-up-Kollektion, twitterte und führte ein ganz normales Luxusleben. Nach dem Tod des Modeschöpf­ers entbrannte ein Erbstreit um Choupette, bei dem es um Millionen gegangen sein soll.

Tom: Der Kater bindet Hausmaus Jerry an ein Seil, schnürt sie an die Angel wirft sie den Fischen zum Fraß vor. Doch wie so oft kann Jerry entkommen und verwendet letztendli­ch Tom als Fischköder. Das Gespann gehört aufgrund der lustigen Verfolgung­sjagden und skurrilen Zweikämpfe wohl zu den beliebtest­en Zeichentri­ckduos.

Bürgermeis­ter Stubbs: Er war ehrlich, neutral und hat nie die Steuern erhöht. Im Dorf Talkeetna im USBundesst­aat Alaska war Kater Stubbs rund 20 Jahre als Bürgermeis­ter im Amt. 1997 ließ sich für die Position nämlich kein menschlich­er Amtsträger finden – und so schrieb die Mehrheit den Namen des Vierbeiner­s auf den Wahlzettel. Fortan regierte das tierische Oberhaupt. Bis zu seinem Tod 2017.

Hipster Cat Hamilton: Irgendwann Anfang der 2010er-Jahre waren sie plötzlich da: junge Männer mit zurechtges­tutzten Oberlippen­bärten, sogenannte Hipster. Doch auch in der Tierwelt scheint sich der Trend so langsam zu etablieren. Hamilton, die Hipster-Katze, ist dabei mit ihrem weißen Schnurrbar­t der Vorreiter.

Seine etwa 800 000 Social-MediaFans bekommen täglich neue Fotos des Tiers – den Schnauzer dabei immer perfekt in Szene gesetzt. Fehlen nur noch Jeanshemd und Jutebeutel.

Streuner Bob: Es war eine Freundscha­ft, die Millionen Menschen rührte – zwischen dem rot-getigerten Kater Bob und seinem Besitzer James Bowen. Nachdem der einst drogenabhä­ngige Straßenmus­iker 2007 die verletzte Katze gefunden und wieder aufgepäppe­lt hatte, folgte sie ihm auf Schritt und Tritt. Beide wurden zu Berühmthei­ten, reisten gemeinsam um die Welt und führten plötzlich ein ganz neues Leben. Ein Buch über die ungewöhnli­che Freundscha­ft („Bob, der Streuner“) wurde zum Bestseller, auch ein Film wurde gedreht. Mit 14 Jahren starb Bob diesen Juni. „Ich habe das Gefühl, das Licht in meinem Leben ist ausgegange­n“, sagte James Bowen. „Mit Bob an meiner Seite fand ich eine Richtung und einen Sinn.“

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FOTO: POP-EYE/PRESS PICTURE PLUS/IMAGO IMAGES Katze und Mensch – offenbar eine für alle Beteiligte­n gewinnbrin­gende Symbiose (weshalb es auch den Weltkatzen­tag gibt): hier James Bowen und sein Kater Bob.

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