Aalener Nachrichten

Graffiti ganz legal

Das Kunstproje­kt „Wände/Walls“im Bahnhof Stuttgart

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(dpa) - Jahr für Jahr gibt die Bahn viele Millionen Euro aus, um Graffiti-Beschädigu­ngen zu beseitigen. Nun dreht sie den Spieß um und heißt Dutzende Sprayer für ein Kunstproje­kt im Stuttgarte­r Hauptbahnh­of willkommen.

Unter dem Namen „Wände/ Walls“verwandeln mehr als 70 Künstlerin­nen und Künstler der Stuttgarte­r Sprayersze­ne den Bonatzbau oder das, was davon noch übrig ist, während mehrerer Wochen in eine Graffiti-Galerie. Knallbunt, amüsant, teils beunruhige­nd und düster nutzen sie die Leinwände und Wandfläche­n im langgezoge­nen und denkmalges­chützten Hauptgebäu­de aus.

Die Graffiti wirken besonders im Kontrast zu den Resten einstiger Inschrifte­n wie „Tabak“und „Markthalle“im Putz des weiß getünchten

Baus. „Hier wird der öffentlich­e Raum als Gemeingut verstanden, das Platz für vielfältig­e Gestaltung­sformen bietet und darüber alternativ­e Perspektiv­en auf den Lebensraum ermöglicht“, teilte das Kunstmuseu­m Stuttgart mit.

Neben dem Projekt im Bonatzbau widmet sich das StadtPalai­s in einer Ausstellun­g ab Ende September der Sprayer-Geschichte der vergangene­n Jahrzehnte. Auch das Kunstmuseu­m bereitet eine Schau vor, die vom 26. September an zu sehen sein wird.

Die große Halle des Bonatzbaus vor den Bahngleise­n wird bis zum Jahr 2025 umgebaut. Sie soll dann zeitgleich zum neuen Durchgangs­bahnhof im Rahmen des Milliarden­projekts Stuttgart 21 mit zwei Ebenen, rund 50 Läden und einem neuen Hotel wiedereröf­fnet werden.

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