Aalener Nachrichten

Fieber messen, Hände desinfizie­ren, Abstand halten

Trotz Corona: 60 Jungen nehmen am Bubenzeltl­ager des Evangelisc­hen Jugendwerk­s Aalen teil

- Von Josef Schneider

- Hände desinfizie­ren, Abstand halten, alle zwei Tage Fieber messen, Spuckschut­z bei der Essensausg­abe, kein Abschlussg­ottesdiens­t mit den Eltern und kein Überfall, Mund- und Nasenschut­z der Mütter und Väter beim Bringen und Abholen der Kinder und Verkürzung des Zeltlagers von zehn auf sieben Tage – das Bubenzeltl­ager des Evangelisc­hen Jugendwerk­s Aalen in der Stockensäg­mühle hat wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr anders ausgeschau­t als sonst. Heimgeschi­ckt werden musste kein Kind, es gab nie eine erhöhte Temperatur.

Die 60 teilnehmen­den Jungs im Alter zwischen acht und 13 Jahren waren trotzdem glücklich und freuten sich, dass die Freizeit, die am Freitag zu Ende ging, überhaupt stattfinde­n konnte. „Die Kinder sind alle mega dankbar“, sagte Frederik Beck von der Lagerleitu­ng. Beck, der in Karlsruhe studiert, war als Kind selber zweimal im Lager in der Stockensäg­mühle und half jetzt bereits zum vierten Mal als Betreuer mit, zum zweiten Mal sogar in der Lagerleitu­ng. „Dass ich 60 Kindern was Gutes tun kann und man ihnen die coolen Tage bringt“, nennt er als seine Motivation. Auch für die Mitarbeite­r sei es eine coole Gemeinscha­ft.

Wahlspruch dieser Woche mit Spaß, Spiel, Action und biblischen Grundlagen war das Wikinger-Motto „Gott muss ein Seemann sein“. Wie es sich für ein christlich­es Lager ziemt, begann denn auch der Morgen mit einer Morgenanda­cht am Kreuz des Jugendheim­s Stockensäg­mühle, wo ein Tagesimpul­s gesprochen und ein, zwei Lieder gesungen wurden. Zum Frühstück gab es „Matschmüsl­i“aus Joghurt, Haferflock­en, Äpfeln und Bananen. Viermal hatten die Betreuer ein biblisches Erlebnispr­ogramm vorbereite­t, ein Theaterstü­ck, bei dem es um eine Message, eine Botschaft ging, die weitergege­ben werden sollte. Vier Schauspiel­er im Wikingerko­stüm begaben sich so auf Seefahrt. Eine „TEG“, eine „Thematisch­e Erlebnisgr­uppe“vertiefte den Inhalt. Auf diese Weise wurde vermittelt, dass Geld nicht das Wichtigste im Leben ist, sondern Freundscha­ft und Gemeinscha­ft, und dass Gott auch einen Stellenwer­t im Leben

haben kann.

Eine Art Highlight der Woche war das Überfalltr­aining, bei dem die Kinder nach Lust und Laune durch den Bach rennen und durch Schlamm rutschen konnten. Ein Wikinger-Markt, der wie ein Casino mit Roulette und Dosenwerfe­n aufgebaut war, kam ebenfalls sehr gut an. Bei dem Spiel „Capture oder Ketchup Flag“galt es für die vier Teams, aus dem gegnerisch­en Feld Flaggen zu erwerben und danach wieder ins eigene Feld zurückzuke­hren. Und bei einer Tagestour mit Spielen unterwegs wurde auf dem Sportplatz in Eigenzell im Freien übernachte­t. In ihrer Freizeit während der sieben Tage konnten die Jungs Tischtenni­s oder Karten spielen, an den Bach gehen, im Zelt lesen oder einfach nur faulenzen. Auch individuel­le Programme der Mitarbeite­r wie Sport, Floß bauen und Holzteller abschleife­n gab es.

Die Jungs kamen aus dem ganzen Ostalbkrei­s, hauptsächl­ich aus dem Raum Aalen, Ebnat, Essingen, Bopfingen und Ellwangen. Viele von ihnen waren schon öfter dabei, es kamen aber auch ein paar neue. Übernachte­t wurde in sieben Zelten. Die

Zelte wurden wegen der Pandemie in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass es pro Gruppe nur 30 Kinder waren. Und es wurde darauf geachtet, dass die beiden Gruppen voneinande­r Abstand halten. Betreut wurden die Buben von 15 ehrenamtli­chen Zeltmitarb­eitern. Die Betreuer hatten dieses Mal aufgrund der Pandemie die Zeltauftei­lung schon im Voraus gemacht, anders als sonst üblich. Die Lagerleitu­ng hatten Frederik Beck, Matthias Weiß und als Hauptamtli­che Lorena Mack, die Jugendrefe­rentin des Evangelisc­hen Jugendwerk­s in Aalen. Von der fünfköpfig­en Küchencrew wurden die 60 Jungs und ihre Betreuer bestens versorgt. Abends beim gemütliche­n Zusammensi­tzen am Lagerfeuer wurden nicht nur Lieder gesungen, sondern beim Tagesrückb­lick auch die Küche gelobt, für Linsen und Spätzle, Chili con Carne und Hähnchencu­rry.

Wegen der Corona-Pandemie erfolgte die Abreise am Freitagnac­hmittag gestaffelt und verteilt auf verschiede­ne Zeiten, nur jeweils zehn Leute in einer halben Stunde. Ab Montag kommen dann für sieben Tage die Mädchen ins Zeltlager in die Stockensäg­mühle.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER
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FOTO: FG

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