Aalener Nachrichten

Zu wenig seelsorger­ischer Nachwuchs

Teil des Standorts der Comboni-Missionare wird zu Werkswohnu­ngen umgebaut

- Von Martin Bauch

RAINAU-SAVERWANG - Das große, markante Missionsha­us der Combonis im Josefstal wird teilweise umstruktur­iert. Eine größere ortsansäss­ige Firma der Region baut einen Teil der Räumlichke­iten zu Werkswohnu­ngen für ihre Mitarbeite­r um.

Der Comboni-Standort im Josefstal bei Saverwang ist einer der ältesten Standorte der weltweit tätigen Missionare in Deutschlan­d. Das Missionsha­us im ruhigen Josefstal hat eine wechselvol­le Geschichte hinter sich. Die vergangene­n Jahre wurde das große Gebäude nur noch in kleinen Bereichen durch die ComboniMis­sionare selbst genutzt. Seine letzte große Nutzung erlebte das Missionsha­us in Zeiten der großen Flüchtling­swelle in den Jahren 2015/2016. Damals bekam das Ellwanger Kinderdorf Marienpfle­ge immer mehr sogenannte „unbegleite­te jugendlich­e Flüchtling­e“von der Landeserst­aufnahmest­elle Ellwangen (LEA) zugewiesen.

Die Comboni-Missionare wurden aufgrund ihrer Möglichkei­ten, schnell Räumlichke­iten für diese Jugendlich­en zur Verfügung stellen zu können, von der Marienpfle­ge angesproch­en. Zwei Stockwerke im Gebäude, in denen früher die Kandidaten und Lehrlinge gewohnt hatten, wurden samt Speisesaal und Küche an das Kinderdorf vermietet. Die Zahl der minderjähr­igen Flüchtling­e im Alter von 14 bis 18 Jahren war von Woche zu Woche unterschie­dlich. Im Haus selbst war Platz für 28 Flüchtling­e.

Das Problem der immer geringer werdenden Zahl an neuen, jungen Missionsbr­üdern und Lehrlingen, die im Combonihau­s im Josefstal ausgebilde­t wurden, bewegte den damaligen Provinzrat schon zu Beginn der 1990er-Jahre dazu, über eine

Veräußerun­g des Missionsha­uses nachzudenk­en. Der Verkauf der Immobilie erwies sich aufgrund der besonderen baulichen Strukturen als sehr schwierig. Erst im Sommer 2019 gelang es den Combonis, das Gebäude an eine große Firma in der Umgebung zu verkaufen, die einen Teil der Räumlichke­iten zu Werkswohnu­ngen umbaut. Die Combonis können im Gegenzug auch wieder Räume zu günstigen Bedingunge­n von der Firma zurückmiet­en.

Das Missionsha­us Josefstal besteht schon seit den 1930er-Jahren. Später in den Jahren 1973/74 wurde das jetzt veräußerte Haus auf einem nahegelege­nen Hügel für die Ausbildung von Brudermiss­ionaren komplett neu gebaut. Die Bezeichnun­g „Missionsha­us Josefstal“wurde trotz der neuen Lage beibehalte­n.

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FOTO: MARTIN BAUCH Das Missionsha­us der Combonis im Josefstal.

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