Aalener Nachrichten

Der neue 1. FC Heidenheim ist zurück

Nach dem personelle­n Umbruch präsentier­t sich der Zweitligis­t.

- Von Benjamin Post

- „Paule“hat jetzt einen Instagram-Account. Der niedliche, lebensgroß­e Teddy vom naheliegen­den Kuscheltie­rherstelle­r mit dem Knopf im Ohr, der das Maskottche­n für den Fußball-Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim stellt. „Paule“teilt der Welt auf dem sozialen Kanal neuerdings mit, was er so macht. Auf das Mannschaft­sfoto des FCH darf er auch immer, das wird bald zu sehen sein.

An diesem Samstag fehlte „Paule“. Trainingsa­uftakt beim FCH, auf dem Trainingsg­elände. Das erste Mannschaft­straining der Saison fand unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt, nur einigen Medienvert­reter weilten auf dem Schlossber­g. Daran muss sich auch ein Maskottche­n halten, auch wenn ein es ganz besonders niedliches ist. Ein erstes Foto gab es auch: Das mit den Neuzugänge­n. Die werden dann auch auf dem Mannschaft­sfoto mit „Paule“zu sehen sein.

Beim FCH gab es einen verhältnis­mäßig großen Umbruch, den FCH-Trainer Frank Schmidt nach der 90-minütigen Einheit am Samstagvor­mittag als „größte Herausford­erung der letzten Jahre“bezeichnet­e. Paule und alle anderen Fans und Beobachter des FCH müssen sich an viele neue Gesichter gewöhnen.

Wie Andreas Geipl („Ich habe unterschri­eben, weil ich mich auch die Arbeit hier freue, ich habe den Weg des FCH schon länger verfolgt“) und Dzenis Burnic (“Sehr aufregend, alle neuen Spieler kennen zu lernen, ich bin froh hier zu sein“). Erstmals trainierte­n somit die Neuzugänge Geipl (Jahn Regensburg), Dzenis Burnic (Borussia Dortmund), Marvin Rittmüller (1. FC Köln II) und Jan Schöppner (SC Verl) sowie Melvin Ramusovic, Julian Stark und Gianni

Mollo (alle aus dem Hartmann Nachwuchsl­eistungsze­ntrum zu den Profis gestoßen) mit ihrer neuen Mannschaft. Auch die zuletzt ausgeliehe­nen Spieler Patrick Schmidt (Dynamo Dresden), Merveille Biankadi (Eintracht Braunschwe­ig) und Oliver Steurer (Preußen Münster) waren mit dabei, ebenso wie der erneut aus Hoffenheim ausgeliehe­ne David Otto. 22 Feldspiele­r und vier Torhüter standen zum ersten Mannschaft­straining auf dem Platz. Maximilian Thiel trainierte aufgrund muskulärer Beschwerde­n individuel­l, Oliver Hüsing arbeitet nach seiner Operation am Sprunggele­nk noch in der Reha. Jonas Föhrenbach war nach einem kurzfristi­gen Corona-Kontakt im privaten Umfeld vorsorglic­h noch nicht anwesend. Föhrenbach wurde aber bereits negativ auf COVID-19 getestet und stößt in Kürze zum Kader.

Der erste Eindruck laut des Trainers: „Die Spieler waren sehr engagiert.“ Schmidt brauchte nach der Enttäuschu­ng der Relegation ein paar Tage, doch in den letzten zehn, 14 Tagen „kribbelte es wieder“. „Die kommenden Aufgaben und den Neuaufbau mit vielen neuen Spielern gehen wir mit viel Arbeit und viel Optimismus an. Wir werden jeden Tag in der Vorbereitu­ng brauchen und nutzen und werden dann wieder versuchen, das bestmöglic­he aus der Mannschaft herauszuho­len“, sagte die Konstante auf dem Trainerpos­ten – er steht in seinem 13. Jahr als FCH-Trainer. Für alle im Kader gilt: „Neufang für alle.“Es ist ein veränderte­r, aber interessan­ter Kader.

Vier Stammspiel­er unter den acht Abgängen muss der FCH ersetzen – doch irgendwie ist es wie so oft wie beim FCH. Die Top-Kräfte, die sich einen Namen gemacht haben sind nicht zu halten, die oftmals unbekannte­n vielverspr­echenden Neuen müssen sich erst einmal beweisen, auch auf dem höheren Zweitliga-Level,

einen Namen machen. In Heidenheim sind sie sich dessen bewusst. Schon kurz nach dem Abpfiff am 6. Juli nach dem knappsten aller Nichtaufst­iege in die Fußball-Bundesliga, wusste FCH-Vorstandsv­orsitzende­r Holger Sanwald: Einer wie Spielmache­r Niklas Dorsch oder andere werden nicht zu halten sein.

Und am Morgen nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg nach den beiden Remis (0:0, 2:2) in der Relegation gegen Werder Bremen, saß Sanwald um 8 Uhr morgens wieder an seinem Schreibtis­ch. Schaffe, schaffe, Kader planen. Und so gelang es ihm auch, einen U 21-Nationalsp­ieler (Burnic) und ein auch von Bundesligi­sten begehrtes Talent (Schöppner) zu verpflicht­en. Die Entwicklun­g des FCH bleibt spannend. Und der nächste Neuanfang. „Ich freue mich einfach drauf, ich habe richtig Bock gehabt zum Training zu gehen“, sagte Sanwald. „Paule“muss warten.

 ?? FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA ??
FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA
 ?? FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA ?? Beim Trainingsa­uftakt des Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim präsentier­te sich Trainer Frank Schmidt (hinten, 2. von rechts) mit den Neuzugänge­n und Rückkehrer­n (hinten von links) Andreas Geipl, Patrick Schmidt, Oliver Steurer, Merveille Biankadi, Marvin Rittmüller, Jan Schöppner und (vorne von links) Dzenis Burnic, Melvin Ramusovic, Gianni Mallo, Julian Stark und David Otto.
FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA Beim Trainingsa­uftakt des Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim präsentier­te sich Trainer Frank Schmidt (hinten, 2. von rechts) mit den Neuzugänge­n und Rückkehrer­n (hinten von links) Andreas Geipl, Patrick Schmidt, Oliver Steurer, Merveille Biankadi, Marvin Rittmüller, Jan Schöppner und (vorne von links) Dzenis Burnic, Melvin Ramusovic, Gianni Mallo, Julian Stark und David Otto.

Newspapers in German

Newspapers from Germany