Chef von Daimler-Mobility zuversichtlich
(dpa) - Car-SharingDienste und andere Mobilitätsangebote haben in der Corona-Krise herbe Abstürze verkraften müssen – sich nach Ansicht von Daimler-MobilityChef Franz Reiner inzwischen aber wieder ganz gut erholt. „Wir sehen jetzt seit Mai wieder, dass die Zahlen deutlich ansteigen und die Kunden die Dienstleistungen wieder stärker nutzen in den Ländern oder Städten, in denen die Lockdowns wieder aufgehoben wurden“, sagte Reiner. In vielen Städten habe man das Vorjahresniveau bereits wieder erreicht, teils auch schon übertroffen.
„Wir haben aber natürlich im Moment vor allem private Nutzer“, sagte Reiner. „Die Geschäftsreisenden sind ja alle noch in Reiserestriktionen ihrer jeweiligen Unternehmen. Die sind noch nicht zurückgekommen.“Man registriere zudem, dass die Kunden stark darauf achteten, wie gründlich zum Beispiel die Fahrzeuge gereinigt würden.
Reiner verantwortet als Vorstandschef der
Daimler Mobility
AG das komplette
Geschäft mit Finanzund Mobilitätsdienstleistungen. Im zweiten
Quartal hatte die
Sparte beim Neu- geschäft Einbußen von fast einem Viertel verbucht. Zudem drückten höhere Kosten für Kreditrisiken und für die Neuausrichtung der gemeinsam mit BMW betriebenen Mobilitätsdienste das operative Ergebnis.
Reiner zeigte sich aber optimistisch, dass das Schlimmste überstanden ist: „Wenn keine zweite Welle kommt und wenn die Volkswirtschaft sich so weiterentwickelt, wie wir sie jetzt gerade sehen, gehe ich davon aus, dass wir mit Zuversicht ins nächste halbe Jahr schauen können“, sagte er.
Investitionen vor allem in die Digitalisierung von Angeboten und Diensten will Reiner konsequent vorantreiben. Mit Blick auf das von Konzernchef Ola Källenius ausgerufene Sparprogramm müsse aber auch die Mobility AG an der einen oder anderen Stelle etwas straffer werden. Dass man auf lange Sicht jeden Dienst und jedes Angebot selbst im Programm haben muss, glaubt Reiner ohnehin nicht.