Typischer kann ein Sommer nicht sein
Das Wetter hat alle Termine pünktlich eingehalten, egal ob Eisheilige oder Hundstage
- Nachdem die Niederschläge in der vergangenen Woche für Abkühlung gesorgt haben, schrauben sich die Temperaturen nun wieder nach oben. Hoch „Detlef“sorgt bis mindestens zum kommenden Donnerstag für Hochsommerwetter. Eine „moderate Hitzewelle“nennt es Meteorologe Andy Neumaier im Gespräch mit Schwäbische.de.
Im Remstal klettert das Thermometer an den heißesten Tagen auf bis zu 35 Grad Celsius. Dort wird es im Ostalbkreis am wärmsten. Aber: „Es wird nicht wie in den vergangenen Jahren“, sagt Andy Neumaier. Die 40 Grad-Marke werde in Deutschland voraussichtlich nicht erreicht. „Es werden in diesem Sommer nicht erneut reihenweise Hitzerekorde geknackt“, so der Meteorologe weiter. Und fügt an: „Auf der Ostalb schon gar nicht.“
Laut seiner aktuellen Prognose werde das Hoch bis zum kommenden Donnerstag anhalten. Danach kühlen erneut lokale Schauer und Gewitter die Temperaturen etwas ab. Doch ob es erneut zu so heftigen Niederschlägen wie am vergangenen Montag – beispielsweise in Crailsheim – kommt, könne man generell nicht sagen.
„Solche lokalen Unwetter treten jedes Jahr mal irgendwo auf“, sagt Neumaier. 2020 also eben Crailsheim. Dort war die Feuerwehr am Montag mehr als 100-mal im Einsatz. Keller liefen voll und Straßen wurden überspült. Hochwasser aber gebe es ansonsten generell eher in den Wintermonaten. „Da kommt dann das Schmelzwasser hinzu.“
Alles nichts Außergewöhnliches also. „Einen typischeren deutschen Sommer wie in diesem Jahr gibt es nicht“, sagt der Meteorologe. Das Wetter habe zu jeder Zeit eine Punktlandung hingelegt. Egal ob Schafskälte, die Eisheiligen oder eben jetzt die sogenannten Hundstage, die heißesten Sommertage des Jahres.
Das bedeute für die Natur aber auch eine schnell wiederkehrende
Trockenheit. „Da hat der Regen nicht viel geholfen“, so der Wetterexperte. Denn die Oberfläche sei bei heißem Wetter zügig getrocknet. Vorsicht ist deshalb vor allem in Wäldern geboten. Die Gefahr, dass aufgrund von weggeworfenen Zigaretten oder Funken großflächige Brände entstehen, bleibt.
Was zudem bleibt, ist die Hoffnung. Zumindest für Meteorologe Andy Neumaier. Denn weil das Wetter
dieses Jahr so pünktlich gewesen ist und alle Termine fristgerecht eingehalten hat, „deswegen glaube ich an weiße Weihnachten“, sagt der Wetterexperte und lacht. „Das hätten wir in diesem Jahr einfach verdient.“