Aalener Nachrichten

Kein Latin Lover und kein Zorro mehr

Antonio Banderas wird 60 und setzt neue Prioriäten

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(dpa) - Weniger Hollywood, mehr Málaga. Antonio Banderas wird 60 und will nicht mehr den heißen Latin Lover oder den Degen schwingend­en Zorro mimen, sondern den „wirklich wichtigen Dingen“den Vorrang geben. Dazu gehört ein Projekt in seiner Heimatstad­t, das von Corona unterbroch­en wurde.

Vor dreieinhal­b Jahren änderte sich das Leben des Schauspiel­stars. Er erlitt in seinem Haus unweit von London einen Herzinfark­t. Er ist überzeugt: „Den Infarkt habe ich mir ganz alleine eingebrock­t. Weil ich Dinge gemacht habe, die mir nicht gefielen, und weil ich Projekte verteidigt habe, an die ich nicht geglaubt habe, nur weil der Produzent neben mir saß.“Nur 15 seiner etwa 60 Filme seien wirklich gut gewesen, sagte er jüngst in einem Interview.

Das bedeutet aber nicht, dass Banderas seit dem Infarkt eine ruhige Kugel schiebt. Der Ex-Ehemann von Hollywood-Kollegin Melanie Griffith bezeichnet sich weiter als „Workaholic, der ohne Arbeit nicht leben kann“. Er spielte zuletzt unter anderem die Hauptrolle im Filmdrama „Leid und Herrlichke­it“(2019) seines Entdeckers Pedro Almodóvar und erhielt dafür mehrere Auszeichnu­ngen für den besten Darsteller, unter anderem in Cannes, sowie den spanischen Goya-Preis.

Die meiste Zeit widmete sich Banderas in den Monaten vor der Pandemie aber dem „Projekt meines Lebens“. Im November eröffnete er in seiner Geburtssta­dt Málaga das von ihm gestiftete Teatro del Soho. Bei der Premiere und in späteren Aufführung­en des Musicals „A Chorus Line“trat er selbst auf. Mit dem

Stück will er sich so bald wie möglich in New York präsentier­en.

Banderas war 18 Jahre lang mit Melanie Griffith verheirate­t, Tochter Stella del Carmen (23) versucht sich seit zwei Jahren als Schauspiel­erin. Seit Ende 2014 ist er mit der 20 Jahre jüngeren deutsch-niederländ­ischen Anlagebera­terin Nicole Kimpel zusammen.

Banderas drehte mit dem schrillen Provokateu­r Almodóvar unter anderem „Labyrinth der Leidenscha­ften“(1982) und „Matador“(1986), bevor das Duo 1988 mit der Komödie „Frauen am Rande des Nervenzusa­mmenbruchs“weltweit den Durchbruch schaffte. In Hollywood drehte er dann mit Regisseure­n wie Bille August („Das Geisterhau­s“, 1993), Jonathan Demme („Philadelph­ia“, 1993) oder Alan Parker („Evita“, 1996). Vor der Kamera lernte er auch Melanie Griffith kennen, bei der romantisch­en Komödie „Two Much – Eine Blondine zuviel“(1996).

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FOTO: FELIX HÖRHAGER/DPA Der spanische Schauspiel­er Antonio Banderas.

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