Frech, frisch und fröhlich durch den Zaubergarten der Musik
Das Duo Tante Beete Blumenstrauß unterhält schwungvoll im Palaisgarten
– Dieses vergnügte Duo sucht seinesgleichen: Im Lesegarten des Palais Adelmann hat Tante Beete Blumenstrauß, als da sind Guido Gärtner und Bärbel Bauer, die Zuhörer bestens unterhalten. Gepflegt Schmalziges liegt den beiden Vollblutmusikern besonders. Der musikalische Blumenstrauß war opulent, der Pfefferminztee floss in Strömen in die geblümte Kanne.
Blassblauer Abendhimmel, Liegestühle im Lesegarten, kühle Getränke, Wohlgerüche aus Wolfgang Kirschs „Kannen“-Küche und Musik – so lässt es sich träumen im Sommer in Ellwangen. Guido Gärtner und Bärbel Bauer haben sich gesucht und gefunden und nehmen das Leben von seiner heiteren Seite. Als Musiker sind sie ebenso professionell wie phänomenal und haben ein Herz für Schnulzen.
Inmitten nostalgischer Deko wie Zierdeckchen und Blümchengeschirr zogen „Die Fischer von San Juan“wunderbar schmalzig ihre Bahn, Stephan Remmlers „Vogel der Nacht“zwitscherte dazu von Liebe, Glück und Schmerz, dass es eine wahre Wonne war.
Auf AC/DCs „Highway to Hell“waren die beiden verblüffend soft unterwegs und schmachteten sehnsüchtig der entschwundenen „Ophelia“
hinterher. Willy Astors heitere Geschichte von Gista, dem „Hängereh“, und der Walzer „Schau mi net so an“waren wie gemacht für Tante Beete. „Bird Dog“, dem Evergreen der Everly Brothers, hauchte das Duo beschwingt neues Leben ein. Den Song „The Show must go on“von „Frederic“alias Freddie Mercury hatte man in dieser sagenhaften Version auch noch nicht gehört. Spätestens, als der „Weiße Mond von Maratonga“am Firmament auftauchte, schmolzen die Zuhörer hin und weg.
Bärbel Bauer zupfte, klopfte, knetete und umarmte den Kontrabass nach allen Regeln der Kunst und zauberte mit der Melodika ein veritables Saxsolo zu Westernhagens Botschaft „Weil ich dich liebe.“
Guido Gärtner, der Mann mit Schmelz in der Stimme, zauberte mit der Mandoline hawaiianisches Flair in den Palaisgarten. Fehlte nur der Blumenkranz. Aloha. Erst nach drei Zugaben ließ das Publikum Tante Beete ziehen. Ungern, denn man hatte sie ins Herz geschlossen.