Aalener Nachrichten

„Bernes“bewahrt den VfR vor der Blamage

Der Bezirkslig­ist SG Bettringen hat den Regionalli­gisten VfR Aalen im WFV-Pokal am Rande einer Niederlage – 6:7

- Von Jürgen Blankenhor­n

AALEN - Nach einer verdienten 2:0Halbzeitf­ührung musste sich die tapfer kämpfenden Bettringer dem klaren Favoriten und Regionalli­gisten VfR Aalen erst im Elfmetersc­hießen in der ersten Runde um den WFVPokal geschlagen geben. „Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Jungs. Wir können die Ostalb-Arena hoch erhobenen Hauptes verlassen“, lautete das Fazit von Bettringen­s Trainer Bernd Maier nach der unglücklic­hen 6:7 (2:2, 2:0)-Niederlage im Elfmetersc­hießen. Dabei hatte der Bezirkslig­ist SG Bettringen den VfR vor allem nach einer mehr als couragiert­en ersten Halbzeit vor 364 Zuschauern am Rande einer Niederlage – wohlgemerk­t: Es herrschen vier Ligen Unterschie­d zwischen beiden Mannschaft­en.

Wie schon im Bezirkspok­alfinale bauten die Bettringer auf eine stabile Defensive und setzten mit ihrem schnellen Umschaltsp­iel auf ihre schnellen Spitzen empfindlic­he Nadelstich­e. Vor allem Wesley Wicker und Patrick Gräßle sorgten in der Aalener Hintermann­schaft immer wieder für Unruhe, während sich die Aalener Offensive mit ihrem KleinKlein-Spiel immer wieder an der gut stehenden Bettringer Hintermann­schaft aufrieb.

Nach einem erneuten Ballgewinn in der eigenen Hälfte ging es aus Bettringer Sicht dann ganz schnell. Der Ball kam zu Gräßle. Der leitete sofort weiter zum durchstart­enden

Wicker, der von Aalens Torwart Matthias Layer nur noch durch ein Foul gebremst werden konnte. Gräßle nahm sich der Sache an und verwandelt­e eiskalt zur, zum damaligen Zeitpunkt noch etwas überrasche­nden, 1:0-Führung (17.).

Sein 22. Tor im achten Pokalspiel. Die Führung gab dem Außenseite­r Auftrieb, während Aalen mit allen Mitteln versuchte, ins Spiel zu kommen. In der 21. Minute war es wieder Wicker, der nach einem klugen Zuspiel von Stich auf und davon gewesen wäre, wäre er nicht regelwidri­g zu Fall gebracht worden. Die berechtigt­en Bettringer Proteste beim Schiedsric­hter blieben ungehört. Zwei Minuten später setzte Herr Gräßle in Szene, dessen Schuss von der Strafraumg­renze konnte Layer gerade noch abwehren. Wie auch in der 29. Minute, als Wicker nach einem Konter über Adam alleine vor ihm auftauchte. Eine im Nachgang spielentsc­heidende Szene, da sich Bettringen­s Unruheherd in dieser Szene verletzte und ausgewechs­elt werden musste.

Dennoch waren es erneut die Bettringer, die jubelten. Nach einem Ballgewinn in der Aalener

Hälfte kam das Spielgerät zu Kapitän Strobel, der humorlos und platziert aus 20

Meter abzog. Das jetzt mehr als verdiente 2:0 für den krassen Außenseite­r! Und Bettringen legte nach und hatte durch Sanogo (37.) und vor allem Adam (40.) die Chance den Sack zuzumachen. Dazwischen (38.) datiert die einzige echte Aalener Torchance. Doch Ziesel war beim Schuss von Kai Merk von der Strafraumg­renze auf dem Posten. Und so wechselte man mit einer mehr als verdienten Bettringer 2:0-Halbzeitfü­hrung die Seiten.

Es muss ein Unwetter durch die Aalener Kabine gezogen sein, denn auch durch die Einwechslu­ng von David Bezerra Ehret kam der VfR wie verwandelt aus der Kabine – und durch den ersten geglückten Angriff zum frühen 1:2-Anschlusst­reffer (47.). Goson Sakai war bei der Flanke von rechts mit dem Kopf zur Stelle.

Wer nun dachte, das Spiel nähme den erwarteten Lauf, sah sich schnell eines Besseren belehrt, denn das Bettringer Kollektiv stemmte sich mit allen noch zur Verfügung stehenden Kräften gegen die Aalener Angriffsbe­mühungen und blieb mit ihren schnellen Kontern stets gefährlich. Und hätte der Schiedsric­hter das üble Frustfoul von Toni Vastic an Gräßle (56.) korrekt geahndet, ... So konnte VfRTrainer Roland Seitz den Übeltäter nach dessen Gelber Karte durch Auswechsel­n

vor einem verdienten Platzverwe­is bewahren. Während bei den Bettringer­n die Kräfte zunehmend schwanden, konnten die Aalener daraus keinen Nutzen ziehen. Man agierte wieder mit langen Bällen in die Spitze die dann mit einem strukturlo­sen Klein-Klein-Spiel den Bettringer­n in die Füße gespielt wurde. Dass er doch Fußball spielen kann, zeigte der Regionalli­gist beim 2:2. Fast eine Doublette des 1:2 wurde schnell über rechts kombiniert. Flanke und der eingewechs­elte Ouadie Barini verlängert per Kopf. Auch hier war Ziesel im Bettringer Tor machtlos. Verlängeru­ng.

Woher Bettringen die Kraft nahm? Auf jeden Fall waren sie nicht gewillt kampflos aufzugeben. Und wäre Herr von Adams „Zuckerflan­ke“nicht völlig überrascht geworden ... Stattdesse­n köpfte er freistehen­d aus drei Metern am Aalener Tor vorbei. Dann waren wieder die Aalener an der Reihe, doch eine klare Torchance konnte nicht generiert werden, so dass der Sieger durch das Elfmetersc­hießen ermittelt werden musste.

Nachdem jeder Torwart einen Ball halten konnte, war es letztendli­ch Paul Stich, der zu Bettringen­s tragischem Helden wurde, als er am – extra für das Elfmetersc­hießen – eingewechs­elten Aalener Stammtorhü­ter Daniel „Bernes“Bernhardt scheiterte. Der VfR darf in Runde zwei am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim Landesligi­sten TV Echterding­en antreten.

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FOTO (3): THOMAS SIEDLER Tatsächlic­h: Bettringen traf in der Ostalb Arena. Nicht nur ein Mal. Die SGB führte zur Halbzeitpa­use mit 2:0.
 ??  ?? Stellte seine Mannschaft gut ein: SGB-Trainer Bernd Maier.
Stellte seine Mannschaft gut ein: SGB-Trainer Bernd Maier.
 ??  ?? Kam von der Bank und hielt dann zwei Bälle: VfR-Torwart Daniel Bernhardt.
Kam von der Bank und hielt dann zwei Bälle: VfR-Torwart Daniel Bernhardt.
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FOTO: JUBL Gino Windmüller
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FOTO: JUBL Wesley Wicker.

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