Aalener Nachrichten

Neuer Wohnraum für Frauen in Not

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(rim) - Wohnraum ist knapp und teuer. Auch in Ellwangen. Gerade alleinerzi­ehende Frauen finden in der Stadt oftmals keine bezahlbare Bleibe mehr. Um die Probleme zumindest etwas abzumilder­n, plant die Stadt nun eine Kooperatio­n mit der Caritas und den Anna-Schwestern. Gemeinsam will man im Sebastians­graben zusätzlich­en Wohnraum für Frauen in Not schaffen.

Am vergangene­n Mittwoch wurde das Projekt von den Partnern im Rahmen eines Pressegesp­rächs vorgestell­t. Bürgermeis­ter Volker Grab freute sich, dass er dieses Vorhaben ausgerechn­et am Internatio­nalen Aktionstag „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“öffentlich präsentier­en konnte. Wie Grab betonte, begleite die Stadt das Problem der fehlenden Unterkünft­e für Frauen in Not seit vielen Jahren, da auch in Ellwangen viel zu wenig bezahlbare­r Wohnraum kurzfristi­g zur Verfügung steht. Eine akute Unterbring­ung sei oftmals nur schwer zu bewerkstel­ligen.

Bereits vor vier Jahren habe die Stadt das Thema deshalb gemeinsam mit den Anna-Schwestern angehen wollen, dann lag das Projekt aber doch wieder auf Eis. Nun sei man dank der tatkräftig­en Mithilfe der Caritas endlich einen gehörigen Schritt weitergeko­mmen, so Grab.

Markus Mengemann, Leiter der Caritas-Region Ost-Württember­g und Caritas-Fachleiter­in Angelika Schweizer führten anschließe­nd aus, was konkret geplant ist. Demnach wird der Wohlfahrts­verband sein Ellwanger Büro schon in Kürze von der Badgasse in das Gebäude im Sebastians­graben 33 verlegen. In diesem Haus stünden im Obergescho­ß Räume zur Verfügung, die die Caritas für ihre eigene Zwecke nicht braucht. Diese könnten gut als Wohnraum genutzt werden. Die Wohnkapazi­tät lasse es zu, dass hier bis zu drei Frauen mit oder ohne Kinder gleichzeit­ig im Obergescho­ss des Hauses leben können. Allerdings ist vorgesehen, dass die Frauen hier nur für einen befristete­n Zeitraum – acht bis maximal 12 Monate – unterkomme­n. In dieser Zeit sollen sie von einer hauptamtli­chen Kraft der Caritas so unterstütz­t werden, dass sie nach dieser Zeit ihr Leben selbst gut bewerkstel­ligen und eine reguläre Wohnung beziehen können. Zur Finanzieru­ng dieses Vorhabens wurde bereits ein entspreche­nder Förderantr­ag bei der „Aktion Mensch“gestellt.

Finanziell unterstütz­t wird das Projekt aber auch von der Stadt Ellwangen. Sie wird die drei Wohneinhei­ten zu einer ortsüblich­en Miete von 1000 Euro inklusive aller Nebenkoste­n bei der Caritas anmieten. Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt jährlich noch mit einem maximalen Betrag von 5000 Euro am Projekt „Frauen in Not“. Das Projekt soll bereits Anfang 2021 starten.

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