Aalener Nachrichten

Verband hält Spiele im Januar für möglich – Regionalli­ga vor Re-Start

Nach Verlängeru­ng des Lockdowns bis zum 20. Dezember: Keine Verbandssp­iele im Amateurfuß­ball von der Ober- bis zur Kreisliga mehr im Jahr 2020. VfR wohl zurück

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„Wir halten es für eine falsche Entscheidu­ng, aber wir müssen uns dem beugen.“

VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore

(an/SvE) - Nachdem am vergangene­n Mittwoch im Rahmen der Beratungen der Bundeskanz­lerin Angela Merkel mit den Regierungs­chefs der Länder vereinbart wurde, die seit 2. November geltenden Corona-Beschränku­ngen im Wesentlich­en bis zum 20. Dezember aufrechtzu­erhalten und es damit insbesonde­re keine Lockerunge­n für den Amateurspo­rt geben wird, müssen sämtliche bis zum Jahresende 2020 terminiert­en Spiele im Verbandsge­biet des wfv abgesetzt werden, und zwar ab einschließ­lich der Oberliga Baden-Württember­g abwärts. Während der Verband die Spiele aussetzt, steht die Regionalli­ga-Südwest vor dem Re-Start am 12. Dezember.

Mit Blick auf die beachtlich­en Staffelgrö­ßen in einigen Ligen war es erforderli­ch, keine vorschnell­en Entscheidu­ngen zu treffen, um sich die Möglichkei­t offen zu halten, im Idealfall in diesem Jahr noch einige Spiele auszutrage­n.

Denn unveränder­t hat oberste Priorität, den Vorgaben der Spielordnu­ng Rechnung zu tragen, das heißt, soweit rechtlich möglich und zumutbar vollständi­ge Meistersch­aftsrunden mit Hin- und Rückspiele­n zu absolviere­n. In Staffeln mit entspreche­nden Mannschaft­szahlen kommen deshalb auch Spiele bereits im Januar in Betracht, sollten Lockerunge­n beschlosse­n werden, die dies rechtlich ermögliche­n.

Die dahingehen­den Überlegung­en waren auch Gegenstand der Beratungen mit sämtlichen Bezirksvor­sitzenden am 18. November, in der die Bedeutung eines abgestimmt­en, zeitlich einheitlic­hen Vorgehens betont und verabredet wurde. Es hätte zudem auch keine ersichtlic­hen Vorteile für Vereine und Aktive gehabt, vorzeitig auf ungesicher­ter Grundlage vollendete Tatsachen zu schaffen.

Nachdem derzeit unsicher ist, wann und unter welchen Voraussetz­ungen der Spielbetri­eb wieder aufgenomme­n werden kann, wird es nun erforderli­ch sein, zeitnah Perspektiv­en für das restliche Spieljahr zu entwickeln. „Die Aufgabe der Fußballver­bände ist es, einen fairen Wettbewerb zu ermögliche­n. Im engen Austausch mit unseren ehrenamtli­chen Bezirksspi­el- und Staffellei­tern haben wir in den vergangene­n Wochen hier alle Möglichkei­ten diskutiert und abgewogen. Aus diesem Grund war es notwendig und richtig, die Entscheidu­ngen der Politik abzuwarten. Nun haben wir Klarheit und werden einen sinnvollen Weg finden, um die Spielzeit 2020/21 sportlich gerecht werten zu können“, sagt Harald Müller, Vorsitzend­er des wfvVerband­s-Spielaussc­husses und der Oberliga-Spielkommi­ssion.

Soweit Meistersch­aftsrunden nicht vollständi­g zu Ende geführt werden können, sieht die Spielordnu­ng dazu bereits Regelungen vor. Sowohl die Quotienten­Regelung zur Ermittlung von Auf- und Absteigern als auch die Möglichkei­t zur Annullieru­ng von Meistersch­aftsrunden sind in der Spielordnu­ng angelegt. In Betracht kommt darüber hinaus auch eine Verlängeru­ng des Spieljahre­s bis zum 15. Juli 2021. Ausdrückli­ch kann auf die aktuelle Situation aber auch durch die Entwicklun­g anderer Spielmodi reagiert werden. Denkbar sind so zum Beispiel auch Auf- und Abstiegsru­nden nach einer abgeschlos­senen Vorrunde. Zur Entscheidu­ng hierüber hat der außerorden­tliche Verbandsta­g am 20. Juni 2020 den Beirat ermächtigt. So ist einerseits die Einbindung der Bezirke gewährleis­tet, und anderersei­ts wird ein einheitlic­hes Vorgehen garantiert, was für einen reibungslo­sen Auf- und Abstieg erforderli­ch ist.

Derweil kehrt die Regionalli­gaSüdwest womöglich zurück in den Spielbetri­eb. Das Land RheinlandP­falz hat den Vereinen, für die sie zuständig sind, die Spiel- und Trainingse­rlaubnis erteilt. Somit wäre ein Training ab 1. Dezember möglich und die Liga würde am 12. Dezember (Aalen gegen Großaspach) starten. Drei Spiele sollen noch vor dem Jahreswech­sel gespielt werden und dann am 8. Januar in 2021 wieder begonnen werden. Ob das dann klappt hängt natürlich auch von den weiteren Entscheidu­ngen der Politik ab.

„Wir halten es für eine falsche Entscheidu­ng, aber wir müssen uns dem beugen“, sagte VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore am späten Freitagabe­nd nach der Videokonfe­renz mit den 22 Vereinen und der Liga. Eine endgültige Entscheidu­ng will die Regionalli­ga allerdings erst fassen, wenn sie alle Corona-Verordnung in den Händen hält. Womöglich

könnte es am Montag soweit sein. „Sie werden keine Zeit verlieren und entscheide­n, wenn die Lage klar ist“, sagt Lepore. Die möglichen Spiele in 2020 werden auf jeden Fall ohne Fans ausgetrage­n. Außerdem würden die Mannschaft regelmäßig­en Corona-Testungen unterzogen, die von den Vereinen bezahlt werden sollen.

„Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagt Lepore, der auf mögliche Kompensati­onen vonseiten der Liga verweist. Es bleibt weiter spannend. Aber es scheint tatsächlic­h noch einmal um Punkte zu gehen in diesen Pandemie-Zeiten.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Eine überrasche­nde Wendung: Der VfR könnte in 2020 tatsächlic­h noch einmal spielen.

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