Aalener Nachrichten

Verhältnis zu Natur und Umwelt

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Zum Artikel „Mit Elektrosch­ocks und ohne Betäubung“(25.11.)

Wieder einmal machen unsere landwirtsc­haftlichen und fleischpro­duzierende­n Unternehme­n durch Brutalität an Tieren auf sich aufmerksam. Ohnmächtig guckt man sich die Fotos an und kann es nicht fassen. Es sollte einem schon lange gehörig der Appetit vergehen ob dieser obszönen Gewalt in unserer ach so aufgeräumt­en Welt, in der tatsächlic­h nichts mehr stimmt. Unser Verhältnis zu Natur und Umwelt ist eine Katastroph­e. Wem jetzt nicht endlich mal ein Licht aufgegange­n ist, um den bleibt es wohl auch weiterhin trüb. Bevorzugt leben wir von Industrief­raß und krankem Fleisch, formschön abgepackt und billig. Lebensmitt­el haben schon lange nicht mehr den Stellenwer­t, der ihnen als existenzie­lles Fundament unser aller Leben zustehen sollte. Wir hören von Landwirten, die seit Corona ein echtes“ Ferkel-Problem“haben, ist doch die industriel­le „Produktion“von diesen „armen Schweinen“nicht so einfach zu stoppen. So darben noch mehr dieser bedauernsw­erten Geschöpfe auf ihren „hübschen“Spaltböden, eingepferc­ht, zerquetsch­t und misshandel­t vor sich hin. Daneben dürfen die Schlachthä­user ja coronabedi­ngt nicht mehr in den gewohnten Ausmaßen, also im Akkord, töten (wenn´s denn klappt mit dem Bolzenschu­ssgerät…).

Wir produziere­n Fleisch und Milch in Mengen, dank auch unserer äußerst „fähigen“Landwirtsc­haftsminis­ter, entsorgen auch gerne den Überfluss, weil, wir sind ja eine Wohlstands­gesellscha­ft und da gilt: Konsum über alles. Gerne lassen wir uns diese Überproduk­tion auch noch staatlich subvention­ieren, damit es auch ja jedem gut geht – außer den Tieren. Die sind die Leidtragen­den in einer immer abstrusere­n Welt. Martina Bornmann, LindauWied­er

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