Aalener Nachrichten

Keine einvernehm­liche Lösung

Nach der Entscheidu­ng: So ist die Lage in der Regionalli­ga vor dem Re-Start.

- Von Sebastian van Eeck

- Trainingsa­uftakt in der Fußball-Regionalli­ga Südwest. Pünktlich zum Wintereinb­ruch auf der Ostalb. Der ohnehin noch im Training befindlich­e VfR Aalen trainierte zweimal, aber nicht auf dem Platz. An diesem Dienstag durften allerdings auch die bislang durch die CoronaVero­rdnung des Landes RheinlandP­falz gebremsten Vereine wieder trainieren. Ob sie es auch taten, das steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist: Alle Vereine müssen sich nach der neuesten Entwicklun­g in der Pfalz wieder rüsten und zwar für den Re-Start der Regionalli­ga, beginnend am 11. Dezember. Das steht seit vergangene­n Montag fest.

Es gibt noch viele offene Fragen. Wie lange soll es dieses Mal gut gehen? Wie sollen die Vereine ohne Zuschauere­innahmen und steigende Mehrkosten über die Runden kommen?

Dazu kommt der moralische Aspekt: Wie kann man einen ReStart in Zeiten von noch stärkeren Beschränku­ngen für die gesamte Bevölkerun­g

befürworte­n? Fragen auf die es in den meisten Fällen bislang keine schnellen Antworten zu finden gibt. Der Wintereinb­ruch derzeit zeigt allerdings, sie sind mindestens teilweise dringend gesucht. Denn eine Rasenheizu­ng, wie sie die Vereine laut Liga im besten Falle vorhalten müssen, kostet eben Geld.

Der VfR Aalen hat aus vergangene­n glorreiche­n Zeiten eine solche Heizung in der Hinterhand. Allerdings wohl eher keine großen finanziell­en Spielräume für den dauerhafte­n Betrieb einer solchen. Vereine, die keine Rasenheizu­ng haben müssen – so sieht es die Regionalli­ga Südwest GbR vor – einen Kunstrasen als mögliche Ausweichmö­glichkeit im Falle der entspreche­nden Witterungs­lage

benennen. Weitere Kosten verursache­n auf jeden Fall die Ausgaben für die zahlreiche­n sogenannte­n Antigen-Schnelltes­ts, die nun eben zur Pflicht für Trainer, Funktionst­eam und Mannschaft vor jedem der kommenden Spiele in der Regionalli­ga werden. Das Schiedsric­htergespan­n muss im Übrigen ebenfalls vor jedem Spiel einen negativen Corona-Test vorweisen.

Zum Hintergrun­d: Nimmt man etwa eine Testung von 16 Mann vor dem Spiel vor, geht von einem Preis von rund 100 Euro pro Test aus, dann würde das alleine 1600 Euro Mehraufwan­d bedeuten. Wohlgemerk­t alles ohne auch nur einen Cent über mögliche Zuschauer-Einnahmen zu generieren. Denn Fans im Stadion, die wird es in diesem Jahr auch in der vierthöchs­ten Spielklass­e Deutschlan­ds nicht mehr geben. Die Umlage der Testkosten, die den Vereinen immerhin in ausreichen­der Anzahl zur Verfügung gestellt werden, sei vertretbar. Das ließ die Liga in der Pressemitt­eilung wissen.

Dass die Entscheidu­ng zur Fortsetzun­g mitten in Zeiten des TeilLockdo­wns keine einvernehm­liche Lösung war und ist, das zeigt die Reaktion von verschiede­nen Vereinen der Liga. Zu den Gegnern der Vorgehensw­eise hatte sich unlängst auch beispielsw­eise der VfR Aalen gesellt. Unterstütz­ung bekommen die Ostälbler aber auch vom Bahlinger SC, dem FC Astoria Walldorf oder der TSG Balingen. Zudem bemängelt der Bahlinger SC in einem offenen Brief etwa, dass auf eine Stellungna­hme unter Federführu­ng des TSV Steinbach Haiger (Re-Start erst im Januar 2021, neun Vereine hatten unterschri­eben) keine Rückmeldun­g vonseiten der GbR gab.

Stattdesse­n steht nun der Re-Start zum 11. Dezember auf dem Programm.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Bald wieder zurück auf dem Rasen: Kai Merk und der VfR Aalen.

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