Keine einvernehmliche Lösung
Nach der Entscheidung: So ist die Lage in der Regionalliga vor dem Re-Start.
- Trainingsauftakt in der Fußball-Regionalliga Südwest. Pünktlich zum Wintereinbruch auf der Ostalb. Der ohnehin noch im Training befindliche VfR Aalen trainierte zweimal, aber nicht auf dem Platz. An diesem Dienstag durften allerdings auch die bislang durch die CoronaVerordnung des Landes RheinlandPfalz gebremsten Vereine wieder trainieren. Ob sie es auch taten, das steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist: Alle Vereine müssen sich nach der neuesten Entwicklung in der Pfalz wieder rüsten und zwar für den Re-Start der Regionalliga, beginnend am 11. Dezember. Das steht seit vergangenen Montag fest.
Es gibt noch viele offene Fragen. Wie lange soll es dieses Mal gut gehen? Wie sollen die Vereine ohne Zuschauereinnahmen und steigende Mehrkosten über die Runden kommen?
Dazu kommt der moralische Aspekt: Wie kann man einen ReStart in Zeiten von noch stärkeren Beschränkungen für die gesamte Bevölkerung
befürworten? Fragen auf die es in den meisten Fällen bislang keine schnellen Antworten zu finden gibt. Der Wintereinbruch derzeit zeigt allerdings, sie sind mindestens teilweise dringend gesucht. Denn eine Rasenheizung, wie sie die Vereine laut Liga im besten Falle vorhalten müssen, kostet eben Geld.
Der VfR Aalen hat aus vergangenen glorreichen Zeiten eine solche Heizung in der Hinterhand. Allerdings wohl eher keine großen finanziellen Spielräume für den dauerhaften Betrieb einer solchen. Vereine, die keine Rasenheizung haben müssen – so sieht es die Regionalliga Südwest GbR vor – einen Kunstrasen als mögliche Ausweichmöglichkeit im Falle der entsprechenden Witterungslage
benennen. Weitere Kosten verursachen auf jeden Fall die Ausgaben für die zahlreichen sogenannten Antigen-Schnelltests, die nun eben zur Pflicht für Trainer, Funktionsteam und Mannschaft vor jedem der kommenden Spiele in der Regionalliga werden. Das Schiedsrichtergespann muss im Übrigen ebenfalls vor jedem Spiel einen negativen Corona-Test vorweisen.
Zum Hintergrund: Nimmt man etwa eine Testung von 16 Mann vor dem Spiel vor, geht von einem Preis von rund 100 Euro pro Test aus, dann würde das alleine 1600 Euro Mehraufwand bedeuten. Wohlgemerkt alles ohne auch nur einen Cent über mögliche Zuschauer-Einnahmen zu generieren. Denn Fans im Stadion, die wird es in diesem Jahr auch in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands nicht mehr geben. Die Umlage der Testkosten, die den Vereinen immerhin in ausreichender Anzahl zur Verfügung gestellt werden, sei vertretbar. Das ließ die Liga in der Pressemitteilung wissen.
Dass die Entscheidung zur Fortsetzung mitten in Zeiten des TeilLockdowns keine einvernehmliche Lösung war und ist, das zeigt die Reaktion von verschiedenen Vereinen der Liga. Zu den Gegnern der Vorgehensweise hatte sich unlängst auch beispielsweise der VfR Aalen gesellt. Unterstützung bekommen die Ostälbler aber auch vom Bahlinger SC, dem FC Astoria Walldorf oder der TSG Balingen. Zudem bemängelt der Bahlinger SC in einem offenen Brief etwa, dass auf eine Stellungnahme unter Federführung des TSV Steinbach Haiger (Re-Start erst im Januar 2021, neun Vereine hatten unterschrieben) keine Rückmeldung vonseiten der GbR gab.
Stattdessen steht nun der Re-Start zum 11. Dezember auf dem Programm.