Trotz Corona tritt Essingen nicht auf die Bremse
Rems-Gemeinde plant für 2021 mit Investitionen von über 7,2 Millionen Euro – 1,3 Milllionen neue Schulden
(ehü) - „Trotz Corona treten wir bei den Investitionen mit einem Volumen von 7,24 Millionen Euro nicht auf die Bremse.“Dies hat Bürgermeister Wolfgang Hofer erklärt, als er im Gemeinderat Essingen den Haushaltsplanentwurf 2021 präsentiert hat. Die Kehrseite der Medaille: Die Gemeinde muss bei Realisierung des ehrgeizigen Investitionsprogramms nächstes Jahr Kredite in Höhe von 1,3 Millionen Euro aufnehmen.
Hofer ging zunächst auf das laufende Haushaltsjahr ein. Man habe alle geplanten Investitionen gestemmt und sei auch aufgrund der Finanzhilfen von Bund und Land gut durch die Corona-Krise gekommen.
Für 2021 gab sich der Bürgermeister gedämpft optimistisch. Es sei nicht geplant, die Grund- und Gewerbesteuern zu erhöhen, obwohl man bei der Grundsteuer B um neun Prozentpunkte unter dem Kreisdurchschnitt liege. Auch die Gebühren blieben weitgehend stabil.
An größeren Investitionen nannte der Bürgermeister die Erweiterung und den Umbau des katholischen Kindergartens für 1,5 Millionen Euro, die Gebäuderweiterung des Rewe-Marktes für eine Million Euro, den Grunderwerb für 700 000 Euro, den Breitbandausbau für 500 000 Euro, die Verbesserung der Fernwärmeversorgung für 300 000 Euro, die Sanierung des Dorfhauses in Lauterburg für 250 000 Euro, die Sanierung des Riedweges für 250 000 Euro sowie die Erschließung der Baugebiete Galgenweg-Süd und Hasenweide-Süd für zusammen 780 000 Euro. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bundesstraße 29 sind ein Kreisverkehr beim Blümle für 220 000 Euro sowie Querungen für 280 000 Euro vorgesehen.
Zur Finanzierung der Investitionstätigkeit erhalte die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 1,9 Millionen Euro. „Unsere freie Liquidität reicht jedoch nicht aus, sodass wir Kredite in Höhe von 1,3 Millionen Euro aufnehmen müssen“, sagte Hofer. Die Pro-Kopf-Verschuldung steige daher von 70,17 Euro auf 248,58 Euro. Dies sei immer noch ein vergleichsweise geringer Wert.
Kämmerer Christian Waibel erläuterte noch einige Details. Beim ordentlichen Ergebnis ist ein Minus von 154 040 Euro veranschlagt. Die Gewerbesteuereinnahmen sollen sich 2021 auf 3,5 Millionen Euro belaufen, dies sind 1,1 Millionen Euro weniger als 2020. Das Gesamtvolumen der Steuereinnahmen und Gebühren bezifferte Waibel auf 10,1 Millionen Euro.
Bei den Ausgaben bleiben die Personalaufwendungen mit 3,8 Millionen Euro weitgehend stabil, die Abschreibungen belaufen sich auf 3,16 Millionen Euro, und an Transferaufwendungen sind 6,54 Millionen Euro eingeplant.
Der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Wasserversorgung sieht nach Auskunft des Kämmerers einen kleinen Gewinn in Höhe von 50 700 Euro vor. Zur Finanzierung der Investitionen und zum Ausgleich des Fehlbetrages aus den Vorjahren ist eine Kreditaufnahme von 1,13 Millionen Euro geplant. Die Gesamtschulden des Wasserbetriebs werden sich am Jahresende 2021 dann auf 2,76 Millionen Euro belaufen. Dies entspricht 430,36 Euro pro Einwohner.