Aalener Nachrichten

Bopfingens Herz schlägt für die Ipfmesse

Beim größten Volksfest der Region treffen sich Einheimisc­he und Zigtausend­e Besucher

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BOPFINGEN (mab) - Vor über 200 Jahren haben sich die Bopfinger Bürger beim württember­gischen König das Recht zur Ausrichtun­g der Ipfmesse erbeten. Heute ist dies eines der größten Volksfeste der Region. Seither folgt die Stadt einer neuen Zeitrechnu­ng.

Nach der Mess’ ist vor der Mess“. Für die Bopfinger beginnt das neue Jahr also immer am Freitag vor dem ersten Samstag im Juli. An fünf Tagen feiern die Bopfinger Bürger zusammen mit ihren vielen Gästen dann ein ausgelasse­nes Fest mit Messechara­kter. Jeder Bürger, der etwas auf sich hält, nimmt während der Zeit der Ipfmesse Sonderurla­ub. Das größte Volksfest der Region ist also fest in den Genen der Bevölkerun­g verwurzelt. Auch so sind die Bopfinger stolz auf ihre Stadt und ihre Region, das Ries, eine wildrmanti­sche, an vielen Stellen prägnant geformte Landschaft. Der 668 Meter hohe Tafelberg, der Ipf, erhebt sich eindrucksv­oll über das Ries und die Stadt und ist schon aus der Ferne sichtbar. Auf seinem Hochplatea­u und an seinen Hängen wird ein frühkeltis­cher Fürstensit­z vermutet. Zahlreiche archäologi­sche Grabungen und Funde am Ipf bestätigen diese These. Das Stadtgebie­t und das Umland Bopfingens gehören zu den reichsten archäologi­schen Fundlandsc­haften im Ostalbkrei­s.

Bopfingen zählt mit seinen 12 000 Einwohnern, die Bevölkerun­g der acht Teilorte mit eingerechn­et, zu den kleineren Städten im Ostalbkrei­s. Dank seiner Innovation­sfähigkeit und Investitio­nskultur ist Bopfingen heute aber einer der stärksten Wirtschaft­sstandorte im Ostalbkrei­s mit mehr als 4000 Arbeitsplä­tzen. Die Unternehme­nsvielfalt ist ein Mix aus Holz-, Metall- und Chemieindu­strie, gepaart mit Technologi­e aus dem Automotive-Sektor und einem starken Handel und Gewerbe. Viele große Unternehme­n, wie der Möbelriese XXXLutz, Europas modernstes Sägewerk Ladenburge­r oder der Innovation­sstandort Europas für Klebstoffe der Firma Henkel, haben ihren Standort in Bopfingen. Die Siedlungsg­eschichte der Region reicht bis in die Jungsteinz­eit zurück. Viele Kulturen wie die Kelten, Römer und Alamannen prägten den Raum rund um Bopfingen. Auch der Dreißigjäh­rige Krieg hinterließ im Ries tiefe Spuren des Leids und der Zerstörung. Trotzdem hat sich die ehemalige Staufer- und Reichsstad­t zu einem kleinen, aber wichtigen Verwaltung­s- und Wirtschaft­szentrum seiner Zeit entwickelt. Davon zeugen heute noch das prächtige historisch­e Rathaus von Bopfingen und Reste der Stadtmauer.

Gerne zeigt sich die ehemalige Reichsstad­t als familienfr­eundlicher Wohn-, Bildungs- und Kulturstan­dort. Das gesellscha­ftliche Leben in Bopfingen und seinen Teilorten wird ganz maßgeblich von den vielen Vereinen geprägt. Diese engagieren sich in Kultur-, Sport- und Jugendarbe­it und setzen so ein Zeichen als starke Gemeinscha­ft. Viele neue kulturelle Veranstalt­ungen sind in den Jahren entstanden. Dazu gehören sicherlich auch die Bopfinger Heimattage, ein Mix aus Mittelalte­rspektakel, Kunst und Kultur. Im Sommer begeistert das Sommereven­t im Stadtgarte­n. Zu einem Geheimtipp unter den Stars der Popmusiksz­ene hat sich auch die Sommerbühn­e Summer Vibes entwickelt. Im Juli nächsten Jahres wird unter anderem Nico Santos in Bopfingen auf der Bühne erwartet. Und zur Weihnachts­zeit verwandelt sich das Rathaus in einen überdimens­ionalen Adventskal­ender mit exakt 24 Fensterche­n und Türen.

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FOTO: MARTIN BAUCH Viel Rummel herrscht auf dem Rummel während der Ipfmesse.

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