Aalener Nachrichten

Weltweit wärmster November

Der November präsentier­te sich extrem und abwechslun­gsreich

- Von Andy Neumaier

(dpa/sz) Der November 2020 war weltweit so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnu­ngen des europäisch­en Copernicus-Klimawande­ldienstes (C3S) im Jahr 1979. Für Europa war der diesjährig­e November laut C3S zwar nur der zweitwärms­te nach 2015, doch für den Herbst insgesamt erreichte der Kontinent einen neuen Temperatur­rekord. Auch in BadenWürtt­emberg wurden im November Höchstwert­e übertroffe­n.

Teilweise viel Sonne, hohe Temperatur­en und erster Schnee. Der November hat alle Register gezogen, und uns mit wenig Grau bedacht. Sogar Rekordtemp­eraturen wurden zu Beginn noch gemessen, ehe gegen Ende des Monats der Winter Einzug hielt. Überwiegen­d gaben sich aber über weite Strecken Hochdruckg­ebiete die Klinke in die Hand, was für ungewöhnli­che Trockenhei­t sorgte. Eine bedenklich­e Entwicklun­g, da das Defizit an Niederschl­ag mit ins neue Jahr und womöglich mit ins Frühjahr genommen wird.

Temperatur­en: Der diesjährig­e November brachte an der Ostalb eine mittlere Monatstemp­eratur von +5,3 Grad. Das entspricht einer positiven Abweichung von 0,9 Grad zum langjährig­en Mittel, und liegt im Bereich üblicher Standardab­weichungen. Allerdings war die erste Monatshälf­te deutlich wärmer als gewöhnlich, während die Temperatur­en in der zweiten Monatshälf­te eher unterdurch­schnittlic­h daherkamen. Das hat sich gegenseiti­g etwas ausgeglich­en. So konnten an neun Tagen Höchstwert­e oberhalb der Frühlingsm­arke von 15 Grad registrier­t werden und am 2. November sogar über 20 Grad. Hier wurden die Allzeitrek­orde für den Monat geschlagen. 20,8 Grad in Schwäbisch Gmünd brachten den wärmsten Novemberta­g seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen. Es gab aber auch 14 Tage mit Nachtfrost und 19 Tage mit nächtliche­m Bodenfrost. Diese befanden sich hauptsächl­ich nach Monatsmitt­e mit einer tiefsten Temperatur von -8,0 Grad am 30. in Ellwangen, am Erdboden wurden zeitgleich sogar -10,3 Grad gemessen. Dauerfrost­tage gab es zwar noch nicht, mit einem Maximum von +0,7 Grad war aber ebenfalls der 30. November nicht mehr weit davon entfernt. Im Schnitt lag die Tageshöchs­ttemperatu­r bei 10,7 Grad, die nächtliche Tiefsttemp­eratur bei 0,8 Grad.

Niederschl­ag: Die Bilanz beim Niederschl­ag ist entspreche­nd der vielen Hochdruckw­etterlagen denkbar mies ausgefalle­n. Dies gilt vor allem im Hinblick auf den Wald, der schon durch drei trockene Sommer extrem zu leiden hatte. Nun kam der November mit gerade einmal 20 bis 30 Liter Regen/qm um die Ecke. Zwischen Fachsenfel­d und Dalkingen sowie an der Grenze zum Ries war es teilweise noch trockener, am meisten Niederschl­ag fiel rund um Waldstette­n und Bartholomä. 8 Tage brachten überhaupt messbaren Niederschl­ag, nur 5 davon effektiver­e Mengen von über 1 Liter/qm. Der höchste Tagesniede­rschlag fiel am 1. November mit 11,3 Liter/qm in Schwäbisch Gmünd. In der Nacht vom 30. November auf 1. Dezember kam es dann bis in die Niederunge­n und flächendec­kend zum ersten Schnee im Ostalbkrei­s.

Sonne: Es ist ja schon fast nichts Neues mehr, dass die Sonne das monatliche Soll weit übertrifft. So auch in diesem November. Komplett trüb waren nur 7 Tage, was für den als dunkel verschrien­en Monat quasi „nichts“ist, und es wurden 111 Sonnenstun­den, statt üblicherwe­ise 48 registrier­t. Rund 232%!

Wind: Beim Wind gab es keine relevanten Auffälligk­eiten mit Schäden.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Sonne und Nebel, wie hier in Albershaus­en (Landkreis Göppingen), waren kennzeichn­end für den November.

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