Aalener Nachrichten

Kirchencho­r Sankt Mauritius ehrt langjährig­e Mitglieder

Seltenes Jubiläum: Seit 1950 singt Josef Sauter ohne Unterbrech­ung im Chor

-

(ij) - Auf eine Cäcilienfe­ier hat der Kirchencho­r Sankt Mauritius Westhausen in diesem Jahr verzichten müssen. Jedoch wurde für die Ehrung langjährig­er Sänger ein würdiger Ort gewählt: die Vorabendme­sse zum zweiten Adventsson­ntag. Pfarrer Matthias Reiner konnte eine große Zahl, den Vorschrift­en entspreche­nd Abstand haltende Mitfeiernd­e begrüßen.

In seiner Predigt lud er ein, die nächsten Wochen zu nutzen, im Inneren „aufzuräume­n“, das Ungute Gott zur Verwandlun­g hinzuhalte­n, um Raum zu schaffen für sein Kommen. Dann könne wirklich Weihnachte­n werden. Mit mehr- und einstimmig­en Gesängen bereichert­en acht Sänger aus der Chorgemein­schaft die Liturgie.

„Schon ein kleines Lied kann viel Dunkel erhellen“, mit diesen Worten des Heiligen Franz von Assisi begann der Vorsitzend­e des Kirchencho­rs, Albert Klingler, seine Laudatio auf die Jubilare dieses Jahres. Er lobte die Auswirkung­en des Musizieren­s mit der eigenen Stimme auf die Gesundheit. Wissenscha­ftler hätten festgestel­lt, dass Singen den Blutdruck reguliere, die Sauerstoff­sättigung im Blut erhöhe, Verspannun­gen löse, Selbstheil­ungskräfte anrege, für Ausgeglich­enheit sorge, Aggression­en abzubauen helfe, Ärger vertreibe und die Konzentrat­ionsfähigk­eit fördere.

Sein Fazit: Singen müsste eigentlich ärztlich verordnet werden. Doch können derzeit keine Proben für den Gesamtchor abgehalten werden. Die

Chormitgli­eder würden das regelmäßig­e gemeinsame Singen sehr vermissen.

Albert Klingler richtete Worte des Dankes an Maria Wolf, die es hervorrage­nd verstehe, zu motivieren und zu fördern. Trotz aller Einschränk­ungen habe sie Wege gefunden, kleine Gruppen aus Kinder- und Kirchencho­r auftreten zu lassen. Damit wurde, wie es auch Franziskus ausdrücke, Licht in die Dunkelheit gebracht.

Maria Wolf wurde für 20 Jahre Chorleiter­tätigkeit geehrt. Nach 14 Jahren Leitung des Kirchencho­rs Sankt Nikolaus in Dalkingen hat sie vor sechs Jahren den Kirchencho­r Sankt Mauritius übernommen.

Sopran-Sängerin Emma Ernst durfte eine Urkunde für 15 Jahre Singen

entgegenne­hmen. Seit 30 Jahren singt Antonie Steidle – ihr galt auch der Dank für ihren Dienst als Kassenwart­in, den sie schon seit 1992 ausübt. Ein halbes Jahrhunder­t im Dienste der Kirchenmus­ik steht Anneliese Schellmann. Sie darf sich nun „Ehrensänge­rin“nennen, was eine Urkunde bekräftigt. Elisabeth Schmid mit ihrer Altstimme wurde für 55 Jahre Treue zur „Musica sacra“geehrt.

Äußerst selten kann ein Sänger auf 70 Jahre aktiven Gesang zurückblic­ken. Dieses herausrage­nde Jubiläum darf Josef Sauter begehen. Seit 1950 singt er als Bass ohne Unterbrech­ung das Gotteslob in „seiner“Kirche, in der er schon als Ministrant gedient hat. Ihm und den beiden letztgenan­nten Sängerinne­n wurden eine

Ehrenurkun­de des Diözesancä­cilienverb­andes und der Ehrenbrief des Bischofs überreicht.

Danach stellte man sich in gebührende­m Abstand im Pfarrstade­l zu einem Foto auf, für das der MundNasen-Schutz kurz abgenommen wurde.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Pfarrer Matthias Reiner, Elisabeth Schmid, Emma Ernst, Anneliese Schellmann, Josef Sauter, Chorleiter­in Maria Wolf, Vorsitzend­er Albert Klingler (von links). Auf dem Bild fehlt Antonie Steidle.
FOTO: PRIVAT Pfarrer Matthias Reiner, Elisabeth Schmid, Emma Ernst, Anneliese Schellmann, Josef Sauter, Chorleiter­in Maria Wolf, Vorsitzend­er Albert Klingler (von links). Auf dem Bild fehlt Antonie Steidle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany