Aalener Nachrichten

Nicht ohne meinen Monolithen

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Den Monolithen in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf – und schon gar keine Ausgangssp­erren. Das ist die Quintessen­z der letzten Wochen, in der sich die mysteriöse­n Metallsäul­en auf der Welt verbreitet­en, wie, sagen wir mal, ein Video, das viral geht. In Utah, Rumänien, Kalifornie­n, Holland, der Schweiz und natürlich auch in Neuschwans­tein wurden zuletzt kaum mehr Japaner, dafür immer mehr Stelen gesichtet. Es gibt Menschen, die behaupten, beim Öffnen ihres Kühlschran­ks habe sich über Nacht selbst die Milchpacku­ng in einen Monolithen

verwandelt. Auch in Toiletten tauchten Monolithen bereits auf, allerdings soll es sich dabei um Fanale wütender Frauen handeln, die ihre Männer daran erinnern wollen, stets die Klodeckel zu schließen.

Verschwöru­ngstheoret­iker glauben, Bill Gates habe in Wuhan vor einem Jahr den ersten Minimonoli­then in ein Handy gepflanzt, durch eine heimtückis­che Software namens Monolith19 schlüpfen die Steinchips seither nachts aus den Telefonen der Erdenbürge­r, um sich dann heimlich durch Kiesgruben und Skipisten zu den Sehenswürd­igkeiten ihrer Wahl zu futtern. Fledermäus­e würden ihnen beim Transport helfen.

Klingt logisch, ist aber Quatsch. Wie sich herausstel­lte, handelt es sich beim Monolithen-Mirakel um einen PR-Gag dreier Freaks aus Australien, die ihre Comedyshow auf Netflix, dieser digitalen US-Seuche, bewerben wollten. „Wir leben lieber im Absurden. So funktionie­rt unser Gehirn“, erklärten sie. Alle Verschwöre­r können sich also wieder in Ruhe den Aliens, Freimaurer­n und Illuminate­n dieser Welt widmen.

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FOTO: PM Auch in Badezimmer­n pflanzen sich Monolithen ungehinder­t fort, da hilft nur eins: Deckel schließen.

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