Heidenheim gegen Hannover: Aus Liebe zum Fußball
Der nächste Kampf am elften Spieltag: Die wichtigsten Aspekte zum Heimspiel des Zweitligisten von der Ostalb
HEIDENHEIM - „96 – Alte Liebe“, singen sie bei Hannover 96 in der Vereinshymne, weil die sich so nennt. Nun gut, mit Fußball und Liebe ist das ja so eine Sache. Es gibt ja noch die „Echte Liebe“(Marketingslogan von Borussia Dortmund) und die „Wahre Liebe“(eine Fan-Kult-Kneipe von Eintracht Braunschweig). Beim 1. FC Heidenheim ist die „2. Liga. Erste Liebe“. Für eine Liebe muss man manchmal kämpfen – in der 2. Liga um Punkte immer. An diesem Samstag kämpft der FCH im Heimspiel (13 Uhr) gegen die 96er. Die wichtigsten Aspekte zur Partie am elften Spieltag.
Die Lage in der Liga nach dem zehnten Spieltag
Zehn Spiele sind rum, doch irgendwie weiß man nicht wohin die Reise geht – auch der FCH ist sich seiner Situation nicht sicher. „Die Liga ist kompliziert, die Liga ist gefährlich und wir haben in diesem Jahr noch drei Spiele. In diesen Spielen tun wir gut, noch Punkte zu holen, um unsere Situation ein Stück weit zu verfestigen“, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt an diesem Freitag auf der Pressekonferenz. Die Heidenheimer sind Siebter, haben auf dem gleichen Tabellenplatz stehend sogar vor dem elften Spieltag zwei Punkte mehr geholt. „Uns freut es natürlich, dass wir in den letzten Spielen richtig punkten konnten und uns in eine bessere Situation gebracht haben“, erklärte Schmidt. Am zehnten Spieltag punkteten der FCH und 96 dreifach: Heidenheim stoppte Tabellenführer Greuther Fürth, Hannover gewann in Hamburg. Die Heidenheimer sind seit vier Spielen ungeschlagen.
Ein Aufstiegskandidat, der hinter seinen Erwartungen liegt
Mit 13 Toren 13 Punkte zu holen, klingt nicht schlecht – der 13. Platz für Hannovers Ansprüche schon. „Man sieht, dass die Tabelle eng ist und dass es auch für Hannover, die angetreten sind, um vorne mitzuspielen, nicht einfach ist“, merkt Schmidt an. Wer die 96er kennt, weiß: Der 13. Platz ist zu wenig für die Hannoveraner um ihren mächtigen Boss Martin Kind. „Hannover 96 ist eine Mannschaft, die auch effektiv sein kann und Qualität im Kader hat. Sie haben viele Spieler im Kader, die teilweise schon europäisch gespielt haben“, befindet Schmidt – darunter der Europa League erprobte Innenverteidiger Simon Falette und der schwedische Ex-Nationalspieler Niklas Hult. Kapitän der 96er: Kapitän Dominik Kaiser aus Mutlangen. „Ich freue mich immer auf die Duelle, gerade auch wenn es für mich auswärts auf der Ostalb zur Sache geht“, sagte Kaiser auf der Vereinshomepage. Zwei Spieler nannte Schmidt namentlich. „Sie haben vorne in der ersten Reihe mit Hendrik Weydandt und Marvin Ducksch Spieler, die in jedem Spiel treffen und gefährlich sein können.“
Die Wichtigkeit der Fitness
In der 2. Liga ist viel Kampf gefragt, Spiel für Spiel. Zum Jahresabschluss kommt für die Heidenheimer auf dem Platz noch einmal ein geballtes Programm zu: Eine kurze Englische Woche. An diesem Samstag Hannover, am Dienstag das nächste Heimspiel gegen Jahn Regensburg, am kommenden Freitag muss der FCH vor der zweiwöchigen Winterpause beim VfL Bochum antreten. Doch vor dem Dreierpack hebt Schmidt die Fitness seiner Mannschaft hervor. „Ich glaube, wir liegen in der Liga in allen athletischen Parametern vorne und das nicht nur bei der Anzahl an Kilometern, die wir gelaufen sind. Aber in den Bereichen intensive Läufe und Sprints vorne zu sein, zeigt einfach, dass die Einstellung und die Mentalität stimmen“, beschreibt der Coach. Und so sind die Heidenheimer ein Gegner, der bis zum Ende eines Spiels gefährlich sein kann. „Das sieht man dann auch an Spielsituationen, denn wir sind die Mannschaft, die die meisten Tore in der Schlussviertelstunde geschossen hat. Das spricht dafür, dass wir konditionell topfit sind und dieses Verständnis haben, wie wir in Heidenheim Fußball spielen wollen, bis zum Schluss alles rauszufeuern.“
Die personelle Situation beim FCH
Für das nächste Spiel ist der FCH in allen Postionen gut aufgestellt. Sechser Andreas Geipl ist nach seinem Ausfall für das Fürth-Spiel (Rippenprellung) zurück, der für ihn in Fürth in die Startelf rotierte Dzenis Burnic hat es im Duo mit Kevin Sessa in der Mittelfeldzentrale gut gemacht. Merveille Biankadi (krank) fällt aus. Doch der Flügelspieler hat es bisher in keiner Liga-Partie in den Spieltagskader geschafft, was sportliche Gründe habe. Im Mittelfeld/ Angriff verfügt Schmidt ohnehin über die meisten Optionen, sodass die Kaderplätze in diesem Bereich besonders umkämpft sind.