Die Gans ist an allem schuld
TV-Komödie „Weihnachtstöchter“im ZDF
(KNA/dpa) - Auf das Fest der Liebe und Versöhnung stimmt ausgerechnet der Zwist unter drei „Weihnachtstöchtern“ein, die im Clinch liegen um das Erbe ihres Vaters. Der Film im ZDF ist stimmungsvoll, gut gespielt, aber etwas zu süßlich.
Die Gans steht mitten auf der Landstraße und Johann König (Peter Lerchbaumer) bremst auch für Tiere. Das hat Folgen: Der Vogel überlebt, Herr König nicht. Der Besitzer einer Frankfurter Großbäckerei hinterlässt drei Töchter, die von drei verschiedenen Müttern stammen und auf diese Nachricht so kurz vor dem Fest sehr unterschiedlich reagieren. Diana (Felicitas Woll), Katarina (Elena Uhlig) und Regina (Gesine Cukrowski) treffen sich nach der Beerdigung beim Notar zur Testamentseröffnung. Doch in dem Papier steht nur ein Satz: „Streitet Euch nicht“– woraufhin der bisherige Dauerstreit natürlich sofort wieder entbrennt.
Die Erstgeborene Regina beansprucht alles für sich und ihren Pralinenladen.
Ohne ein Testament greift jedoch die gesetzliche Erbfolge, nach der alle drei zu gleichen Teilen erben. Da alle drei Damen Geld brauchen, scheint das eine gute Lösung zu sein. Aber Neid und Eifersucht sind einfach zu groß, außerdem sollen irgendwo in Vaters Villa wertvolle Gemälde und Schmuck versteckt sein. In der Garage steht ein wunderschönes altes Mercedes Coupé.
Autor und Regisseur Rolf Silber hat diese unterhaltsame und nur stellenweise etwas langatmige Komödie mit guten Schauspielerinnen und ernsten Untertönen nahezu kitschfrei inszeniert. Perfekt ist diese Komödie beileibe nicht, und warum der tote Vater ständig geisterhaft auftaucht, bleibt so rätselhaft wie die angeblichen Streitigkeiten. Denn dafür haben sich natürlich alle in dieser leicht bekloppten Familie viel zu lieb.
Weihnachtstöchter. Montag, ZDF, 20.15.